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VHS „macht Sinn“

27.09.2019

100 Jahre Volkshochschule Gütersloh mit Ausstellung, philosophischem Diskurs und Live- Übertragung im WDR gewürdigt.

Auf weitere 100 Jahre :  VHS-Leiter Dr. Elmar Schnücker, Nina Martini (Ausstellungskonzeption) und Hans-Peter Rosenthal, Vorsitzender des Kulturausschusses können auf ein gelungenes Fest und eine sehr gelungene Ausstellung zur Geschichte der Volkshochschule anstoßen.
Auf weitere 100 Jahre : VHS-Leiter Dr. Elmar Schnücker, Nina Martini (Ausstellungskonzeption) und Hans-Peter Rosenthal, Vorsitzender des Kulturausschusses können auf ein gelungenes Fest und eine sehr gelungene Ausstellung zur Geschichte der Volkshochschule anstoßen.
„Die Volkshochschulen sind die Töchter der Demokratie“ – in seiner Eröffnungsrede zur Feier „100 Jahre VHS Gütersloh“ würdigte ihr Leiter Dr. Elmar Schnücker mit diesem Kernsatz die Rolle der Volkshochschulen. 1919 in Artikel 148 der Weimarer Reichsverfassung aus der Taufe gehoben, damals mit 135 Instituten (Gütersloh inklusive) gestartet, heute auf 900 angewachsen, sind Volkshochschulen in der Tat durch ihr Bildungsangebot Symbole für demokratische Kultur, indem allen Menschen ermöglicht wird, sich selbständig, ihren Interessen gemäß, lebenslang weiterzubilden. Weitere Gratulanten wurden per Videoeinspielung vorstellig: sowohl die Bundeskanzlerin als auch Annegret Kramp-Karrenbauer als Präsidentin des Volkshochschulverbunds würdigten das Wirken und die Bedeutung der Volkshochschulen, die in 88 Jahren Demokratie ihr Wirken entfalten konnten.

100 Jahre sind ein Anlass zurückzuschauen, und die VHS Gütersloh tut dies einerseits mit als Faksimiles bereitgelegten Exemplaren des ersten Volkshochschulprogramms in Gütersloh, andererseits mittels einer von der Geschichtspädagogin Nina Martini konzipierten Ausstellung „100 Jahre VHS in Gütersloh“. Auf zwölf im ersten Stock der VHS aufgehängten Tafeln kann der Besucher sich ein Bild machen, wie die Volkshochschule beispielsweise das Thema „Roboter“ oder „Informationsverarbeitung“ schon früh in ihren Angebotskanon einbezogen haben, aber auch der Blick der Rolle der Institute während der Zeit des Nationalsozialismus wird nicht ausgespart.

Das Highlight des Festabends war sicherlich die Live-Aufzeichnung der „Philosophie-Radio“ – Sendung in der schmucken Aula. Zur Einstimmung spielten das Boogie-Brothers-Trio Jazz-, Blues- und Boogie-Woogie-Nummern, bevor um Punkt 20.04 Uhr Jürgen Wiebicke den Philosophen Dr. Christoph Quarch begrüßen konnte. Nicht weniger als „Der Sinn des Lebens“ war Diskussionsgegenstand - ein Thema, um das die akademische Philosophie des 20. Jahrhunderts einen weiten Bogen gemacht hat. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal entspann sich eine spannende und lebhafte Diskussion, in die auch die Zuhörer, viele davon zweifelsohne aktive Teilnehmer des seit 16 Jahren existierenden „Philosophie-Cafés“, mehrfach ihre Beiträge einbrachten, aber auch per Mail eingegangene Statements gewürdigt wurden. Die Diskussionsteilnehmer ergründeten mit „Sinn“ assoziierte Begriffe wie „Moral“, „selbstgeschaffen“, „Nutzen“ und „Bedeutung“ , wobei Einigkeit bestand, dass keiner der vier allein sinnbildend sein kann. „Sinn wird gefunden, nicht erfunden“ – ein weiterer griffiger Kernsatz, der die Diskussion an diesem Abend prägte prägte. Dr. Quarch fasste es schlussendlich folgendermaßen zusammen: “Sinn findet statt, wenn wir in Verbundenheit mit anderen sind“. In diesem Sinne ist der Volkshochschule eine durchaus angemessene Würdigung ihres 100. Geburtstags gelungen.