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Forschergeist mit Asterix und Obelix/ Latein geht auch anders

01.07.2019

Neue Volkshochschulkurse starten im September.

Latein als sprachlicher Träger der europäischen Kultur: Der Kurs von Jochen Dreier (l.) bietet seinen Teilnehmern Annette Struwe und Dr. Helmut Klatt mehr als nur Grammatik.
Latein als sprachlicher Träger der europäischen Kultur: Der Kurs von Jochen Dreier (l.) bietet seinen Teilnehmern Annette Struwe und Dr. Helmut Klatt mehr als nur Grammatik.

). „Audiatur et altera pars – Es möge auch der andere Teil gehört werden.“ Dieser Grundsatz des römischen Rechts ist ein typischer Satz, den Jochen Dreier mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seines Lateinkurses an der Volkshochschule Gütersloh analysiert. Grammatik, Wortkunde und Syntax stehen nicht nur, wie im typischen Schullateinunterricht, auf dem Programm. Jochen Dreier geht es um viel mehr: „Ich möchte den Teilnehmern Latein als sprachlichen Träger der europäischen Kultur vermitteln und begreifbar machen“, erklärt er. Als ehemaliger Lehrer für Latein und Geschichte bettet der Historiker die Texte und Quellen, zur Freude seiner Teilnehmer, deshalb bei der Interpretation immer in den geschichtlichen Hintergrund mit ein.

Ob mittelalterliche Schriften oder neuere Texte. Von Cicero und Ovid bis hin zu Asterix und Obelix. Jochen Dreier behandelt mit seinen Kursteilnehmern ganz verschiedene lateinische Werke, diskutiert auch Beispiele aus dem Alltag. Regelrechter Forschergeist kommt auf, wenn zum Beispiel die Abdankungserklärung von Papst Benedikt auf sprachliche Abweichungen hin überprüft wird. „Drei Fehler haben wir gefunden“, berichtet Dr. Helmut Klatt, der seit vielen Jahren am VHS-Kurs teilnimmt. Sein Interesse am römischen Imperium und die Faszination für die Philosophen, wie Cicero, begeistern ihn besonders für diesen Kurs, berichtet er. „Als Teilnehmer müssen wir schon eine gewisse Bereitschaft zum Anstrengen mitbringen“, erklärt Klatt. „Wir sitzen oft freiwillig stundenlang über unseren Hausaufgaben“, ergänzt Annette Struwe lachend. Sie ist ebenfalls schon lange Zeit dabei und möchte ihre Lateinkenntnisse mit dem Kurs weiterhin fit halten. „Mir gefällt, dass die Inhalte hier im Vordergrund stehen“, ergänzt sie. Dieser Lateinkurs sei kein typischer Lehrer-Schüler-Unterricht, erklärt Jochen Dreier: „Wir sind eine offene, gesprächsbereite Runde. Hier wird das Lehrbuch nur selten genutzt.“ Stattdessen stehen die Funktion des Lateins und die einzelnen Wörter im Kontext der Texte im Mittelpunkt. Dass Latein keine tote Sprache ist, da sind sich die Kursteilnehmer einig und so werden immer wieder auch Bezüge zur heutigen Zeit hergestellt.

„Die Voraussetzungen der Teilnehmer sind ganz unterschiedlich“, sagt Jochen Dreier, der den Kurs seit über fünf Jahren leitet. „Jeder findet seinen eigenen Zugang zu den Texten.“ Alle, die Interesse haben die eigenen Lateinkenntnisse wieder aufzufrischen und gewisse Vorkenntnisse mitbringen, sind herzlich willkommen. Der Unterricht findet immer dienstags in der Zeit von 10.45 bis 12:15 Uhr in der Volkshochschule Gütersloh statt. Ab dem 24. September beginnt der neue Kurs.

„Wir bieten in unserem neuen Programm ein breites Sprachenspektrum an“, berichtet die Pädagogische Leiterin Henrike Dulisch: „Von Französisch über Norwegisch bis hin zu Japanisch.“ Das komplette VHS-Programm kann ab dem 5. Juli online unter: www.vhs-gt.de abgerufen werden.