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„Vier Jahreszeiten“ in der Spielzeit 2019/2020

17.05.2019

Die Reihe präsentiert in ihrer zehnten Saison wieder herausragende Künstlerpersönlichkeiten.

Die Sponsorengemeinschaft „KulturPLUS+“, getragen von den Unternehmen Bertelsmann, Volksbank Bielefeld-Gütersloh, Nobilia, Sparkasse Gütersloh-Rietberg, Miele, Beckhoff Automation und den Stadtwerken Gütersloh, ermöglicht in der Spielzeit 2019/2020 bereits zum zehnten Mal die exquisite Reihe „Vier Jahreszeiten“ im Theater Gütersloh. Zu Gast sein werden wieder vier sehr unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten aus verschiedenen Genres und Sparten.

Die „Vier Jahreszeiten“ 2019/2020 beginnen am Freitag, den 11. Oktober 2019, mit einem Giuseppe Verdi gewidmeten Programm des Startenors Juan Diego Flórez. In Peru geboren, kann Juan Diego Flórez auf eine 25-jährige Weltkarriere als einer der wenigen Tenöre „di grazia“ zurückblicken. Sein Weg auf die großen Bühnen der Welt führte über die Liebe zur südamerikanischen Volksmusik, von der seine Kindheit geprägt war. Dass er sich dem großen Opernfach zugewandt hat und dort enorme Erfolge feiert, hat an der Verbundenheit zur Musik seiner Heimat und dem Faible für kleine Formen in der Musik nichts geändert, gerne begleitet er sich selbst auf der Gitarre. So ist Juan Diego Flórez in vieler Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung und begeistert mit seiner Persönlichkeit und Ausstrahlung in allen Rollen seines Faches weltweit das Publikum.

2007 schrieb Juan Diego Flórez Geschichte an der Mailänder Scala, als er eine jahrzehntelange Tradition brach und mit der Arie „Ah, mes amis“ aus Donizettis „La fille du régiment“, die für ihre neun hohen Cs berühmt ist, erstmals seit 1933 eine Zugabe sang. Für eine ähnliche Sensation sorgte er 2008 mit der gleichen Meisterleistung an der New Yorker Metropolitan Opera. 2018 strahlte Juan Diego Flórez an der Wiener Staatsoper in Verdis „Rigoletto“ und debütierte mit einem überwältigenden Erfolg in „La Traviata“, zusammen mit Diana Damrau, an der Met in New York. Im Frühling 2019 folgte eine großartige Premiere in einer Neuproduktion von „Lucia di Lammermoor“ an der Wiener Staatsoper. In den Medien wurde Juan Diego Flórez als „wahrscheinlich derzeit bester Tenor der Welt“ bezeichnet. In Gütersloh wird er am Flügel von Cécile Restier begleitet.

In einem klimatisch und musikalisch ganz anderen Universum ist die Sängerin zu Hause, die am Freitag, den 15. November 2019 die Reihe bereichert. Tina Dico, populärste Popsängerin Dänemarks, ist mittlerweile mit ihrem Mann Helgi Jonsson, Bandmitglied und ebenfalls erfolgreicher Solokünstler, auf Island zu Hause. Sie schlägt mal rockige Töne an und ist mal gefühlvolle Singer-Songwriterin, hier folkig-countryesk und da poetisch-nachdenklich. Mal wirkt Tina Dico nordisch-kühl und düster, mal elfenweich, und immer ist sie eine grandiose Musikerin mit beeindruckender Stimme.

In Dänemark ist sie schon lange ein Star und auch in Deutschland hat sie eine große Fangemeinde. Vor allem live sorgt sie mit ihrer Ausstrahlung aus Professionalität, Nahbarkeit und viel Freude an der Musik für außergewöhnliche Auftritte. Bereits mit zarten 15 spielte Tina Dico in ihrer ersten Band. In Deutschland wurde die Musikwelt spätestens 2006 mit dem Erscheinen des Albums „On the red“ auf Tina Dico aufmerksam. Es folgten großartige Erfolge in Dänemark, wo sie mit „Count to Ten“ auf Platz 1 der Albumcharts landete, die goldene Schallplatte kam 2008.

Im Konzert in Gütersloh wird sie mit ihrer Band ihr neues Album „Fastland“ vorstellen. „Fastland“ steht für „Festland“. Dahinter steckt eine sehr persönliche Theorie: „‘Fastland’ ist mein Kommentar zur modernen Welt, in der die Dinge immer in Bewegung sind. Bewegung ist allgegenwärtig, unsere Leben verflüssigen sich“, erklärt sie. „Zum Beispiel haben wir heute keine Beziehungen mehr zueinander, wir sind diese Beziehungen. Früher habe ich ohne Handy in Dänemark gelebt, tagelang konnte mich niemand erreichen. Heute bin ich immer erreichbar, ich kommuniziere ständig, nehme Beziehungen auf, verwalte sie. Trotzdem liebe ich dieses chaotische Abenteuer. Ich merke aber auch, dass es mir guttut, in dieser verflüssigten Welt weiter einen Halt zu besitzen. Ein Festland.“

Dass sich auch an ein und demselben Abend äußerst verschiedene Künstlerwelten zu einem erstaunlich stimmigen und überraschenden Konzept verbinden lassen, kann das Publikum am Mittwoch, den 11. März 2020 mit Charly Hübner und dem Ensemble Resonanz erleben. „Mercy Seat – Winterreise“ handelt vom Verlorensein in der Welt, wie es Schubert in seiner „Winterreise“ mit größter Intensität in Musik gefasst hat und seine Anknüpfungspunkte bei dem australischen Songpoeten Nick Cave findet. Der Komponist Tobias Schwenke hat Schubert und Cave zu einem wunderbar melancholischen Abend verwoben.

Nicht nur Charly Hübner findet mit seiner im klassischen Gesang ungeschulten Stimme klanglich einen ganz eigenen Zugang zu Schuberts Musik – auch das Ensemble Resonanz sucht für das Stück nach neuen Wegen, die Musik von Schubert und Cave ineinanderfließen zu lassen. Komponist Tobias Schwencke lieferte dafür Arrangements, die ein hochkarätig besetztes Jazztrio einbeziehen.

Charly Hübner ist seit Jahren als Film- und Theaterschauspieler äußerst präsent. Einem breiten Publikum wurde er 2006 durch seine Rolle in dem Oscar-prämierten Film „Das Leben der Anderen“ bekannt. Seit 2010 steht er als „Kommissar Bukow“ für den Polizeiruf Rostock vor der Kamera, er hat in zahlreichen Filmen mitgewirkt und wurde im Laufe seiner Film- und Theaterkarriere für seine vielfältigen Darstellungen mit einer großen Zahl von Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich-Luft-Preis, dem Grimme-Preis, der „Goldenen Kamera“, 2018 außerdem mit dem „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ und dem „Ernst-Lubitsch-Preis“ als bester Schauspieler für „Magical Mystery“.

Mit seiner außergewöhnlichen Spielfreude und künstlerischen Qualität zählt das Ensemble Resonanz zu den führenden Kammerorchestern weltweit. Die Programmideen der Musiker setzen alte und neue Musik in lebendige Zusammenhänge und sorgen für Resonanz zwischen den Werken, dem Publikum und Geschichten, die rund um die Programme entstehen. Ausgehend von Hamburg gastieren die Musiker auf diversen Festivals und an den führenden Konzerthäusern weltweit und lassen von Wien über Amsterdam bis Tokio, Hanoi und Bangkok ein begeistertes Publikum zurück.

Die georgische Pianistin Khatia Buniatishvili beendet am Sonntag, den 3. Mai 2020 die „Vier Jahreszeiten“-Saison mit einem Beethoven Recital. Auf dem Programm stehen die Sonaten Nr. 14 („Mondschein“), Nr. 17 („Der Sturm“), Nr. 8 („Pathétique“) und Nr. 23 („Appassionata“).

Seit über einem Jahrzehnt ist Khatia Buniatishvili auf den großen Konzertbühnen aller Kontinente zu Hause, lebt in Paris und hält doch stets die Verbindung zu ihren georgischen Wurzeln. Ihr Name ist Synonym für herausragendes Talent, Ausstrahlung und unbändiges Klavierspiel. Selbstsicher, stilsicher und weltläufig sagt Khatia Buniatishvili über sich selbst: „Ich bin ein Mensch für die Bühne – ich mag es, was das Adrenalin auf der Bühne mit mir macht.“

Zwei Dinge sind für Khatia Buniatishvili Voraussetzung, bevor sie auf die Bühne tritt: gut geübt zu haben und positive Energie zu verströmen. Nur dann kommen auch vom Publikum positive Reaktionen zurück. Überhaupt spielt Emotionalität eine große Rolle für die georgische Pianistin, die fünf Sprachen spricht und einst als Wunderkind galt. Allerdings wehrt sie sich selbst gegen diesen Begriff, weil es für sie in der Musik nicht um ein sportliches „höher, schneller, weiter“ geht, sondern um Individualität und Persönlichkeit. Das hat sie bei all ihren CD-Einspielungen und Auftritten immer wieder unter Beweis gestellt, und so ist es bei aller Virtuosität vor allem die sensible Eigenständigkeit ihrer Interpretationen, die begeistert.

Beginn der Konzerte ist jeweils 20.00 Uhr. Die Reihe ist wieder als Abonnement aufgelegt. Abonnements sind ab Samstag, den 25. Mai 2019, im Service Center der Gütersloh Marketing GmbH, Berliner Str. 63, 33330 Gütersloh erhältlich. Abonnements der Spielzeit 2018/2019 verlängern sich nicht automatisch. Der Verkauf von Einzelkarten startet am Samstag, den 22. Juni 2019, an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Es sind maximal 4 Abonnements und 4 Einzelkarten je Vorstellung pro Person erhältlich.