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Klinikum Gütersloh über Kommunikation irritiert

01.03.2021

Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wird zurückgewiesen.

Das Klinikum Gütersloh weist den von Sankt Elisabeth-Hospital-Geschäftsführer Dr. Stephan Pantenburg aufgeworfenen Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung mit Entschiedenheit zurück. Über die Art und Weise der öffentlichen Kommunikation von Dr. Pantenburg zeigt sich Klinikums-Geschäftsführerin Maud Beste irritiert. „Es wird Zeit, mit dem Irrtum „gleicher Wettbewerbsbedingungen in der Krankenhauslandschaft“ aufzuräumen“, sagt Klinikums Geschäftsführerin Maud Beste.

Fakt ist, dass in das Klinikum Gütersloh seit Jahrzehnten nur geringe öffentliche Fördermittel des Landes geflossen sind, während das Eli-Hop Mitte der 1980er Jahre mit einem überwiegenden Teil aus Landesmitteln gebaut und finanziert worden ist. Die einzelnen Gebäudeteile des Klinikums, der älteste Gebäudeteil stammt aus dem Jahr 1933, sind zu mehr als 70% älter als der gesamte Neubau des Eli-Hop am Stadtring Kattenstroth. Die letzten Einzel-Fördermittel für das Klinikum Gütersloh sind beim Neubau des Bettenhauses Süd geflossen. Hier sind im Jahr 2007 21,7 Millionen Euro verbaut worden, je ein Drittel wurden durch das Land, die Stadt und das Klinikum finanziert. Während das Klinikum also seit Jahren die Investitionen in die alte Bausubstanz zu großen Teilen selber tragen und mit Krediten finanzieren musste, verfügt das Eli-Hop über einen recht neuen Gebäudebestand der 1980er Jahre, der fast ausschließlich mit Einzel-Fördermitteln finanziert wurde. Während das Eli-Hop seit den 1980er Jahren jedes Jahr einen satten Betrag der Gewinne in siebenstelliger Höhe für Renovierungen und Instandhaltungen zur Seite legen konnte, musste das Klinikum die Überschüsse in Zinsen und Abschreibungen stecken.

Wenn hier schon von Wettbewerbsverzerrungen gesprochen wird, dann muss auch die Umstellung der Krankenhausvergütung auf ein leistungsorientiertes Fallpauschalen-System näher betrachtet werden. Die Startbedingungen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Während das Klinikum aufgrund niedriger Kostenstruktur mit einer Abrechnungspauschale von 2.158 Euro pro Fall startete (Landesdurchschnitt 2.600 Euro), begann das Eli-Hop mit einer Fallpauschale von 2.553 Euro für die gleiche Leistung. Somit erhielt das Eli-Hop bis zum Jahr 2008 pro Fall 395,- EUR mehr als das Klinikum. Bezogen auf das Spektrum des Klinikums macht dies alleine für die Jahre 2004 bis 2008 eine Erlös-Differenz von rund 22 Millionen Euro aus. Dieser Sachverhalt ist niemandem vorzuwerfen, hat dem Eli-Hop aber erhebliche Wettbewerbsvorteile verschafft, über die sich das Klinikum Gütersloh auch gefreut hätte.

Summiert man die hier beschriebenen Sachverhalte auf, dann hat das Eli-Hop in den vergangenen Jahren von einem Wettbewerbsvorteil von mindestens 32 Millionen Euro gegenüber dem Klinikum profitiert. Das Klinikum hat sich über diese Ungleichbehandlung in der Vergangenheit nie beklagt und einfach seine Hausaufgaben gemacht. „Folgt man den Argumenten von Dr. Pantenburg, muss er einsehen, dass die Unterstützung der Stadt keine Wettbewerbsverzerrung zu seinen Lasten erzeugt, sondern höchstens eine Angleichung der Wettbewerbsverhältnisse darstellt“, so Maud Beste weiter. „Die durch die Medien geisternde Darlehenssumme von 39,1 Mio. Euro ist im Übrigen weit von der tatsächlichen Summe entfernt.

Das Klinikum hat seine gewährten Kredite bisher immer zurückgezahlt, insofern können wir auch das Argument, die Mitarbeiter des Eli-Hop müssten als Steuerzahler die Baumaßnahmen am Klinikum finanzieren, so nicht stehen lassen. „Wir freuen uns, das mit der Stadt Gütersloh ein Träger hinter uns steht, der als Gesellschafter die notwendigen Darlehn zur Verfügung stellt, um die Finanzierungslücken aus der Vergangenheit und die Versäumnisse des Landes bei der Investitionsfinanzierung zu kompensieren“, so Beste weiter.

Gerne steht Frau Beste für einen konstruktiven Dialog über die hier dargestellten Zahlen zur Verfügung.