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Denklabore: Stadtexperten setzen interessante virtuelle Impulse

Ausblick auf den weiteren Prozess.

Durch Corona ist der dienstliche und private Austausch auf virtuellem Weg mittlerweile üblich. Das hat nun auch Sandra Causemann, Referentin für den digitalen Wandel bei der Stadt Gütersloh, genutzt und alle Stadtexpertinnen, Stadtexperten und Interessierte zum ersten virtuellen Denklabor eingeladen. 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten über die fachlichen Impulse zweier Stadtexperten zu den Themenfeldern „Lokaler Handel“ und „Start-up-Landschaft in Ostwestfalen“. 

Start-up-Mekka Berlin ist überholt

Stefan Mrozek, gebürtiger Gütersloher, Stadtexperte des Denklabors „Zukunft der Arbeit“ und geschäftsführender Gesellschafter der Startup Landschaft, einer Beratungsagentur für Unternehmen und Institutionen, gab einen kurzen Überblick über den Kosmos des Gründer-Ökosystems in Deutschland. Mit starken Start-up-Gegenden wie dem Ruhrgebiet und Münster, aber auch Städten wie Paderborn und Bielefeld konnte NRW das ursprüngliche Start-up-Mekka Berlin mittlerweile überholen. „Das liegt an starken, überwiegend einzelnen Akteuren“, erklärte Mrozek und zählte dabei neben der Founders Foundation in Bielefeld die Garage 33 in Paderborn auf. Durch die beiden Schwerpunkt-Szenen in Bielefeld und Paderborn habe sich eine Sogwirkung entwickelt, in deren Umfeld sich der Kreis und die Stadt Gütersloh nun mit eigenen Werten, Möglichkeiten und Gegebenheiten positionieren müssten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der virtuellen Konferenz diskutierten im Anschluss, wie dieses Alleinstellungsmerkmal aussehen könnte. 

Bedarf nach Online-Shopping steigt signifikant

Kilian von Hirsch, IT-Projektleiter und gebürtiger Münchner, der seit sechs Jahren in Gütersloh lebt, berichtete im Anschluss von seiner privaten Initiative mit direktem Corona-Bezug: Der Stadtexperte, der im Denklabor „Nachhaltige Lebenswelten“ aktiv ist, griff eine Idee daraus in Bezug auf die Stärkung des Einzelhandels heraus: Durch die Schließung der Geschäfte stieg der Bedarf nach Online-Shopping signifikant. Die Folge: Wer als Händler online – zum Beispiel über Google Maps oder Soziale Netzwerke – nicht vertreten war, der blieb praktisch unsichtbar. Von Hirsch berichtete über seine zwei- bis dreistündigen Gespräche mit Gütersloher Einzelhändlern, um deren aktuelle digitale Situation zu analysieren und anschließend Ideen zu entwickeln. „Ich habe wahrgenommen, dass viele Einzelhändler einen Schubs in Richtung Digitalisierung brauchen“, erzählte von Hirsch. Das Internet sei nach wie vor oftmals angstbesetzt, außerdem fehlen oft Ressourcen. Mit vergleichsweise überschaubaren Initiativen wie einem gepflegten Google-Eintrag mit aktuellen Öffnungszeiten oder einer aktualisierten Internetseite sei aber schon viel getan.

Sandra Causemann zieht nach dem Denklabor ein positives Fazit: „Die persönliche Abstimmung mit unseren Stadtexperten, Morgenmachern und Interessierten hat natürlich eine Qualität, die wir nicht missen möchten, dennoch war diese virtuelle Konferenz eine tolle Alternative.“ Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten deutlich, dass sie sich weitere virtuelle Formate dieser Art wünschen. „Das nehmen wir gern mit und planen weitere Veranstaltungen mit ein“, versprach Causemann.

Digitaler Aufbruch Gütersloh – wie geht’s weiter?

Die Denklabor-Termine im Juni waren vor dem Beginn der Corona-Pandemie ursprünglich angesetzt, um im Rahmen dieser Treffen den Entwurf der Digitalen Agenda, des zukünftigen Handlungsleitfadens der digitalen Transformation in Gütersloh, vorzulegen und mit den Stadtexperten und Morgenmachern zu diskutieren. Die Agenda wird nicht nur die Inhalte der Denklabore, sondern auch Projekte und Visionen der Stadtverwaltung und -töchter beinhalten und verschiedene Handlungsfelder, Entwicklungsziele und konkrete Projekte abbilden. „Sie wird immer wieder angepasst und ergänzt werden und dadurch lebendig sein.“ Nach der aktuellen Planung wird der Entwurf der Digitalen Agenda nun im Oktober auf der Ideenplattform unter www.digitaler-aufbruch-guetersloh.de veröffentlicht. Drei Monate haben alle Interessierten dann die Möglichkeit, ihre Anregungen und Hinweise weiterzugeben. Darüber hinaus dient die Ideenplattform jederzeit dazu, Akteure untereinander zu vernetzen und Ideen zu sammeln. Die Abstimmung mit der Politik wird sich dementsprechend ins Frühjahr 2021 verschieben; ursprünglich sollte die Agenda im Herbst beschlossen werden.

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