Die Gleichstellungsstelle will nicht nur informieren und sensibilisieren, sie will auch dazu bewegen, selbst aktiv zu werden: Deshalb beteiligt sie sich regelmäßig an Aktionen und Kampagnen zu zentralen frauen- und gleichstellungspolitischen Themen oder organisiert diese zusammen mit den verschiedensten Partner*innen.
Zu bestimmten jährlichen Gedenktagen, wie dem Internationalen Frauentag am 8. März, der weltweit an den Kampf der Frauenbewegung um gleiche Rechte für Mädchen und Frauen in den Blickpunkt rückt, oder dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November, der an die Folterung und Ermordung der Schwestern Mirabal im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik erinnert, finden weltweit und auch in Gütersloh verschiedene Aktionen statt.
Sie waren Pädagoginnen und Politikerinnen, Müllerinnen und Malerinnen, Widerstandskämpferinnen oder wie im Fall der Gütersloherin Sabine Gramlich: Friedensaktivistinnen. Das Projekt „FrauenOrte NRW“ will Frauengeschichte und die Orte, an denen sie gewirkt haben, in ganz Nordrhein-Westfalen sichtbar machen. Güterslohs Friedensaktivistin Sabine Gramlich erhält für ihren Einsatz in der Stadt nun eine Gedenktafel. Sie wird durch das Landesprojekt, dessen Schirmpatin NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul ist, gewürdigt. Initiiert wurde die Bewerbung für einen der FrauenOrte in NRW von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Gütersloh Inge Trame, zusammen mit der Leiterin des Stadtarchivs Julia Kuklik und Eckhard Möller aus dem Arbeitskreis Straßennamen.
Träger des Projekts FrauenOrte NRW ist der FrauenRat NRW e.V. Die Aktion wird gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Bis Ende 2025 will der FrauenRat NRW e.V. insgesamt 52 historische Frauenpersönlichkeiten ehren, die in NRW gewirkt und gelebt haben, um ihren Beitrag zur Geschichtsschreibung des Landes sichtbarer zu machen. Die Auswahl traf der Vorstand des FrauenRat NRW auf Empfehlung eines ehrenamtlichen Fachbeirates. So auch im Fall der Gütersloherin Sabine Gramlich.
Gramlich lebte in der Zeit von 1913 bis 2004. Die nun Geehrte nannte Gütersloh seit 1955 ihre Heimat und prägte das gesellschaftliche Leben der Stadt über viele Jahrzehnte hinweg mit ihrem intensiven sozialen Engagement. Sie setzte sich unter anderem im Gütersloher Flüchtlingsrat, in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten sowie in der Psychiatrie des LWL-Klinikums ein. Darüber hinaus war sie eine zentrale Figur in der lokalen Gruppe von „Amnesty International“ und engagierte sich in einer kirchlichen Frauengruppe. Als treibende Kraft der Gütersloher Friedensbewegung organisierte sie zahlreiche Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen, die das öffentliche Bild der Friedensinitiative von den 60er bis in die 90er Jahre entscheidend prägten. Noch mit mehr als 70 Jahren beteiligte sich Gramlich an den Blockaden der Haupteinfahrten zum britischen Militärflughafen. „Mit dieser Ehrung wird ihr langjähriges Wirken für Frieden und Versöhnung in Gütersloh und darüber hinaus gewürdigt“, freut sich Inge Trame, Güterslohs Gleichstellungsbeauftragte, über die Entscheidung des Frauenrats. Ziel des Netzwerks ist es, die Gleichberechtigung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen zu fördern und zu unterstützen.
Die Eröffnung des FrauenOrtes ist am Dienstag, 26. August 2025.
Die Gleichstellungsstelle Gütersloh setzt gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh wieder ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und beteiligt sich mit Angeboten an den Aktionswochen „gegen Gewalt an Frauen“ des Landesministeriums.
Nach neun Monaten intensiver Begleitung durch die erfahrene Coachin Philippa von Engelbrechten haben die Teilnehmerinnen des Fella-Circles in Gütersloh einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ab sofort organisieren sie sich nun selbstständig und setzen ihr erlangtes Wissen sowie ihr Netzwerk aktiv in die Praxis um. Die kürzlich stattgefundene Abschlussveranstaltung, die in Präsenz durchgeführt wurde, würdigte nicht nur die persönlichen Fortschritte der Frauen, sondern auch die Bedeutung nachhaltiger Gleichstellungsmaßnahmen in ländlichen Regionen. Der Verein „Wir sind Fella e.V.“ bietet Frauen in ländlichen Gebieten eine Plattform, um sich auszutauschen, beruflich zu wachsen und gemeinsam Lösungen für lokale Herausforderungen zu finden.
Auf Initiative der Gleichstellungsstelle und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren und Jugend, konnte der Fella-Circle in Gütersloh ins Leben gerufen werden. In den vergangenen Monaten trafen sich die Teilnehmerinnen regelmäßig, um neue Ansätze auszuprobieren und ihre persönliche sowie berufliche Entwicklung voranzutreiben.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Circles nicht nur Trainingsräume, sondern auch als geschützte Orte der gegenseitigen Unterstützung fungieren. Alle Treffen fanden digital statt, wobei Philippa von Engelbrechten den Teilnehmerinnen wichtige Methoden wie die Arbeit mit dem Miroboard, kollegiales Coaching, Fallberatung, Schlagfertig und Präsenztraining vermittelte. Die Frauen schätzten die agile Arbeit in der Gruppe, die in einem neutralen Raum entscheidende Impulse setzte. Dabei gaben sie sich gegenseitig Unterstützung und stellten fest, dass die sogenannte „gläserne Decke“ teilweise noch eine Herausforderung darstellt. „Es ist wundervoll zusehen, dass die Frauen während dieser Zeit nicht nur Wegbegleiterinnen gefunden haben, sondern auch weiterhin das Thema aktiv vorantreiben wollen“, betont Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh. „Der Fella-Circle zeigt, wie wichtig es ist, Frauen gezielt zu fördern – nicht nur für sie selbst, sondern für die ganze Stadt.“
Eine Teilnehmerin berichtet: „Fella hat mir geholfen, meine Stärken besser zu erkennen und konkrete Schritte für meine berufliche Zukunft zu planen. Vor allem aber habe ich ein starkes Netzwerk gefunden, das mich trägt.“ Die Frauen tauschten sich regelmäßig aus, gaben einander nützliche Tipps und unterstützen sich auf ihrem Weg zur beruflichen Weiterentwicklung. „Hier kann ich Lebensfragen stellen und mich darüber austauschen, wie andere Frauen ähnliche Herausforderungen meistern“, fügt eine weitere Teilnehmerin hinzu.
Auch wenn der Fella-Circle nun ohne die Begleitung einer Coachin auskommt und sich die Frauen selbst organisieren, ist das Netzwerk weiterhin offen für neue Interessentinnen. Wer sich mit dem Fella-Circle Gütersloh vernetzen möchte, kann sich bei der Gleichstellungsstelle unter gleichstellung@guetersloh.de melden.
Weitere Informationen zu dem Netzwerk gibt es auch online unter der städtischen Webseite der Gleichstellungsstelle sowie unter www.wir-sind-fella.de.
Der Internationale Frauentag am 8. März erinnert weltweit an den Kampf der Frauenbewegung um gleiche Rechte für Mädchen und Frauen. Zum ersten Internationalen Frauentag am 19. März 1911 demonstrierten Frauen in Europa und den USA für das allgemeine Wahlrecht. Auf der zweiten Internationalen Konferenz der Kommunistinnen 1921 wurde der 8. März als einheitliches Datum für den Internationalen Frauentag beschlossen. Dieses Datum erinnert an den Streik der Textilarbeiterinnen im Jahr 1917 in St. Petersburg. Der Streik leitete die Februarrevolution und den Sturz des Zaren ein und hatte das Ende des Krieges sowie die wirtschaftliche und politische Umwälzung in Russland zur Folge. Seitdem nehmen die Veranstaltungen des Internationalen Frauentags aktuelle gesellschaftliche Probleme, die zu geschlechtsspezifischen Benachteiligungen führen, in den Blick und stellen grundsätzliche Fragen: Wie geht es den Frauen in unserem Land? Welche Wünsche, welche Forderungen haben sie? Wie weit ist es wirklich mit der Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft?
Hier finden Sie den Veranstaltungskalender zu den Angeboten rund um den "Internationalen Frauentag“.
Politische Partizipation von Frauen ist ein wesentlicher Bestandteil der demokratischen Gesellschaft. Der Frauenanteil im Bundestag ist in den letzten Jahren gestiegen, doch liegt er noch immer unter dem Anteil der weiblichen Bevölkerung. Um eine echte Gleichberechtigung zu erreichen, ist es wichtig, dass Wahlprogramme auf die Bedürfnisse von Frauen eingehen und geschlechtergerechte Politiken fördern. Gehen Sie wählen, erheben Sie ihre Stimme und bringen Sie sich aktiv in politische Entscheidungsprozesse ein, um die Repräsentation und die Rechte von Frauen weiter zu stärken.
Wahltraut - Deine Wahlhelferin für einen gleichberechtigten Bundestag
Welche Parteien setzen sich wirklich für Gleichberechtigung ein? Die Antwort darauf kennt WAHLTRAUT - die Wahlberaterin für die Bundestagswahl 2025. WAHLTRAUT funktioniert wie der Wahl-O-Mat, setzt jedoch den Fokus auf feministische und gleichstellungspolitische Themen.
Wahl-Check und Wahlprüfsteine
Was sind frauenpolitische Ziele und Visionen der demokratischen, im Bundestag vertretenen Parteien? Um die Wahlentscheidung zu erleichtern, hat der Deutsche Frauenrat die Kurzwahlprogramme auf ihre gleichstellungspolitischen Inhalte hin ausgewertet und in seinem Wahl-Check zusammengefasst.
In einem besonderen Fotoprojekt, das von dem Fachbereich Kultur und der Gleichstellungsstelle der Stadt Gütersloh ins Leben gerufen wurde, stehen die Bewohnerinnen der Stadt im Mittelpunkt. Unter dem Titel „200 Frauen – Gütersloh ist vielfältig“ wurde die Vielfalt und Lebendigkeit der Stadt durch die Porträts und Aussagen von 200 ganz unterschiedlichen Frauen sichtbar gemacht. Zum ersten Mal ist das Projekt zum Festakt am Sonntag, 18. Mai, in der Stadthalle zu sehen gewesen.
Jede der Frauen wurde fotografisch porträtiert und mit einem persönlichen Statement vorgestellt. Im Fokus stand dabei die Frage: „Gütersloh ist für mich...“ Die Antworten fielen vielfältig aus – mal emotional, mal sachlich, mal überraschend. Gemeinsam zeichnen sie ein vielschichtiges Bild davon, was Gütersloh für seine Bürgerinnen bedeutet. „Ich lebe gerne in Gütersloh, weil ich hier viele verschiedene Menschen kennengelernt habe, die Stadt nicht zu groß ist und ich mich hier wohlfühle“, lautet eines der Zitate. „Die Menschen in Gütersloh sind herzlich und hilfsbereit, und ich verbinde mit Gütersloh meine Familie und Freunde. Für mich ist Gütersloh meine Heimatstadt, und ich erlebe die Stadt als ein schönes Erlebnis, das mir im Herzen bleibt.“ Das Projekt soll nicht nur dokumentieren, sondern auch zum Nachdenken anregen – über Zugehörigkeit, Identität und das Miteinander in der Stadtgesellschaft. Die Porträts und Texte laden ein, Gütersloh aus ganz neuen Blickwinkeln zu entdecken.
„Ein besonderer Dank gilt den 200 Teilnehmerinnen, die dieses Projekt mit Leben gefüllt haben“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte. „Durch ihre Offenheit, ihre Statements und ihre Gesichter zeigen sie, wie bunt und lebendig unsere Stadt ist“, unterstreicht Inge Trame. „Ihre Beiträge haben dieses Projekt zu etwas ganz Besonderem gemacht“, ergänzt Lena Jeckel den Dank an die 200 Frauen.
Dank der Unterstützung der Firma Mestemacher GmbH konnte eine Begleitbroschüre erstellt werden, die die Fotos und Statements zusammenfasst. Das Plakat mit allen Fotos und auch die Broschüre können im Rathaus bei der Gleichstellungsstelle abgeholt werden.
Erstmals präsentiert wurde das Projekt am Sonntag, 18. Mai, begleitend zum Festakt „200 Jahre Gütersloh“ in der Stadthalle Gütersloh. Danach wird die Ausstellung im Flur des Fachbereichs Kultur gezeigt, im Anschluss von Juli bis September in der Volkshochschule Gütersloh sowie im Dezember in der Stadtbibliothek Gütersloh.
Im Jahr 2022 stand das Thema „toxische Männlichkeit“ im Fokus der Aktivitäten im Aktionsmonat „Gegen Gewalt gegen Frauen“. Bei der Kampagne mit dem Titel „Männlichkeit entscheidest du! – Respektvoller Umgang auf Augenhöhe!“ haben fünf Männer mit unterschiedlichen Statements für eine neue Männlichkeit geworben. Sie richten sich mit ihren Botschaften spezifisch an Männer und rufen dazu auf, sich gegen die existierende destruktive, toxische Männlichkeit und gegen tradierte Rollenbilder auszusprechen. Poster, Postkarten und Banner wurden im Kreis Gütersloh z.B. über Citylights oder Laternenmasten verbreitet, um die Statements auch über die Stadtgrenzen hinweg zu präsentieren. Die Kampagne wurde vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW gefördert.
Wenn Männer Beratungs- und Unterstützungsangebote benötigen, wissen sie häufig nicht, wo und wie sie diese finden können. Beratungsangebote, die Männer als Zielgruppe ansprechen, gibt es unter www.maennerberatungsnetz.de oder unter www.echte-männer-reden.de.
Seit 2014 bieten die Kreismusikschule und die Gleichstellungsstelle für Frau und Mann der Stadt Gütersloh den „Internationalen Frauenchor“ an.
Wir sind ein reiner Frauenchor. Also: Mutig sein, vorbeikommen und mitmachen!
Eingeladen sind Frauen aller Nationalitäten von 15 bis 85+: Anfängerinnen, Fortgeschrittene und alle Frauen, die ihre Singstimme (wieder) entdecken und gemeinsam mit anderen Frauen mehrstimmig im Chor singen wollen. Er wird von der Gesangspädagogin Oona Kastner geleitet und probt jede Woche Dienstag im Gerichtssaal in der Königstraße, Gütersloh.
Die Ausstellung „Die Hälfte der Macht?! Und die Realität in politischen Entscheidungsgremien“, die die Gleichstellungsstelle weiterentwickelt hat, zeigt die Realität in politischen Entscheidungsgremien Güterslohs. Auf 16 Plakaten zeigen ansprechende Grafiken, wie viele Frauen und wie viele Männer im Stadtrat, in den politischen Ausschüssen und in den Aufsichtsräten vertreten sind. Die Ausstellung wurde in der VHS Gütersloh mit Teilnehmerinnen der Veranstaltungsreihe „Frau.Macht.Politik.“ und weiteren Interessierten eröffnet.
Nach dem großen Erfolg in 2021 werden auch in diesem Jahr mit der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ in über 130 Bäckereien im Kreis Gütersloh Brötchentüten mit Hilfsangeboten für Gewaltbetroffene verteilt. Die Kampagne wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW gefördert.
Mehr Informationen dazu gibt es beim Opferschutzportal NRW.
Leckeres Frühstück, interessante Gespräche und internationale Begegnungen: Seit 1995 kommen jährlich zum Internationalen Frauentag im März Frauen aus vielen verschiedenen Kulturen in Gütersloh zusammen, um miteinander zu frühstücken, sich kennenzulernen und um neue Kontakte zu knüpfen. Die Teilnehmerinnen bringen liebevoll zubereitete Spezialitäten aus ihrer Heimat mit und stellen so ein reichhaltiges Frühstücksbüfett für alle zusammen. An den langen Tischen und in der „Büffetschlange“ kommen die Frauen immer wieder ins Gespräch.
Jährlich zum 25. November wehen, als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen, Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt“, am Rathaus und anderen Orten im Stadtgebiet von Gütersloh. Diese Aktion unterstützt die Kampagne der Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES, die für dieses Thema senibilisiert und ein Ende von Gewalt an Mädchen und Frauen fordert.
Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Sie ist seit 2008 Teil der „UNiTE to End Violence against Women“-Kampagne des UN-Generalsekretärs, die von UN Women durchgeführt wird.
Um der Gewalt gegen Frauen zu gedenken und um aufzuklären beteiligt sich die Stadt Gütersloh mit orange-leuchtenden Aktionen an dieser Kampagne.