„New Soul“ hatte schon rund eine Stunde lang für beste Stimmung gesorgt, als die estnische Delegation, die noch im Flussbetthotel zu Abend gegessen hatte, unter Applaus auf dem Dreiecksplatz eintraf. Und dann ging die Party so richtig los. Es wurde zu bekannten Welthits getanzt und gefeiert. Viele der estnischen Athleten, aber auch Betreuer, Trainer, Volunteers und Beschäftigte des Wertkreises, der ebenfalls mit einer großen Gruppe zu dem Event gekommen war, enterten zwischen den Talkrunden die Vorbühne und ließen es dort krachen. Trotz der zwei vollen Programmtage mit Trainingseinheiten, Stadtrundfahrt, Besuchen bei Miele und den Wertkreis-Standorten, einem Boccia-Turnier und spontan eingeschobenem Schwimmen in der „Welle“ sprühten die Sportlerinnen und Sportler vor Energie.
Für die Stadt Gütersloh, die als Gastgeberstadt die Delegation von Montagabend an beherbergt und mit einem Trainings- und Freizeitprogramm begleitet hat, hielt Sportdezernent und Erster Beigeordneter Henning Matthes in seiner Begrüßung fest: „Die Special Olympics World Games sind die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt, aber sie sind noch viel mehr. Sie sind nämlich auch eine der größten inklusiven Bewegungen der Welt. Was es bedeutet, inklusiv Sport zu treiben und inklusiven Sport möglich zu machen, darüber werden wir heute ins Gespräch kommen.“ Bürgermeister Norbert Morkes konnte aufgrund eines Trauerfalls im Familienkreis nicht an der Abschlussveranstaltung teilnehmen und ließ beste Grüße ausrichten.
Tiina Möll, Leiterin der estnischen Delegation, bestätigte, was das Publikum auf dem Dreiecksplatz bereits in den strahlenden Gesichtern der Delegation sehen konnte: „Wir sind sehr dankbar, dass Gütersloh uns als Host Town so freundlich empfangen und uns so eine tolle Zeit hier bereitet hat. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und unsere Zeit in Gütersloh hat uns sehr gut auf die Special Olympics World Games in Berlin vorbereitet. Dieser Konzert-Abend heute mit dem perfekten Wetter, der ausgelassenen Stimmung und der großartigen Musik ist wirklich ein gebührender Abschluss unserer Zeit in Gütersloh!“
In den drei Gesprächsrunden, moderiert von Monika Olszewski, Redakteurin in der Pressestelle der Stadt Gütersloh, kamen unterschiedliche Gäste zu Wort, die Impulse zum Thema „Sport und Inklusion“ gaben. Eine von ihnen war Annette Runte, stellvertretende Vorsitzende des Behindertenbeirats der Stadt Gütersloh. Ihr Verständnis von inklusivem Sport: „Jeder soll den Sport machen können, den er gern machen möchte, und das auch hier in Gütersloh – ohne weite Anfahrt.“ Heike Kusch, Vorsitzende des Gesundheits- und Rehabilitationssportvereins Gütersloh e.V., ergänzte: „Es ist wichtig, dass sich alle Sportvereine für inklusiven Sport öffnen. Dafür braucht es aber auch Hilfestellungen von Verbänden, Kreisen und Kommunen. Außerdem braucht der Bereich der Übungsleiter dringend Verstärkung – wenn sich also jemand von Ihnen berufen fühlt, melden Sie sich!“
Henning Matthes hielt abschließend fest: „Wir nehmen definitiv den Spirit mit, den das Host-Town-Programm hier bei uns in der Stadt Gütersloh ausgelöst hat. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir das Thema Inklusion im Sport noch sichtbarer machen und uns dafür einsetzen, dass jeder den Sport machen kann, den er möchte.“ Die ersten Schritte in diese Richtung sind bereits getan: In Vorbereitung auf das Host-Town-Programm wurde ein Netzwerk gegründet mit dem Ziel, das Thema Sport und Inklusion weiter voranzutreiben. Daraus ist auch der erste inklusive Sporttag entstanden, der am 12. August auf dem Gelände des SV Spexard stattfinden wird. Dazu sind schon jetzt alle Gütersloherinnen und Gütersloher eingeladen.