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Bezahlbaren Wohnraum für Gütersloh schaffen

19.06.2019

Flächen mobilisieren, nachverdichten und kommunales Baulandmanagement.

Stadtbaurätin Nina Herrling will bezahlbaren Wohnraum für Gütersloh schaffen.
Stadtbaurätin Nina Herrling will bezahlbaren Wohnraum für Gütersloh schaffen.

Gütersloh wächst und damit entsteht mehr Wohnbedarf. In Gütersloh werden bis 2030 circa 6.000 Wohnungen fehlen. Vor allem bezahlbare Geschosswohnungen gibt es zu wenig. Deshalb will die Stadt Gütersloh jetzt aktiv werden. Mehr bezahlbarer Wohnraum soll entstehen. „Was wir brauchen, ist Fläche“ so Stadtbaurätin Nina Herrling. Dafür will die Stadt die Rahmenbedingungen für das Bauen von Wohnraum neu gestalten.

Dabei steht die Stadt vor der Herausforderung, Bauland zu schaffen und Ressourcen zu schonen. Fläche ist knapp. „Damit wir weiterhin in einem grünen Gütersloh leben können, muss sorgsam mit der Ressource umgegangen werden“, so Stadtbaurätin Nina Herrling. Die Fläche für Bauland kann und will die Stadt nicht beliebig erhöhen. Zum einen gibt es klare Landesvorgaben, wie viel Fläche Gütersloh als Bauland ausweisen darf, zum anderen will die Stadt Ressourcen – wo möglich – schonen. Gleichzeitig gilt: Es gibt im Stadtgebiet Gütersloh insgesamt 160 ha Bauland, die bebaut werden könnten, aber nicht bebaut werden. Das sind 224 Fußballfelder, auf denen Häuser stehen dürften, aber bislang bauen die privaten Eigentümer nicht.

Das kann viele Gründe haben, die aus individueller Sicht sehr nachvollziehbar sind. Aus Sicht einer Stadtgesellschaft, die dringend Wohnraum benötige, bleibe dieser Sachverhalt problematisch, so Herrling. Mit drei Instrumenten will die Verwaltung der Stadt Gütersloh jetzt gemeinsam mit der Politik, den Eigentümern und Investoren Impulse geben, so dass mehr bezahlbare Wohnungen entstehen. Diese Instrumente sollen im Planungsausschuss der Stadt Gütersloh beschlossen werden. Sie legen den grundsätzlichen Weg fest. Die konkrete Ausgestaltung dieser Instrumente soll dann im Dialog zwischen Politik und Verwaltung gemeinsam entwickelt werden.

Erstens das Steuern über Eigentum: Das Instrument Kommunales Baulandmanagement 50 gibt es bereits und hat sich bewährt. Andere Kommunen haben es als Best Practice übernommen. Diese Regelung besagt heute schon, dass die Stadt, wenn sie neue Flächen in Bauland wandelt, den Ankauf von 50% der Fläche bei angemessenem Wertausgleich verlangen kann. Ab 2021 soll dieser Wert bei bis zu 100% liegen.

Zweitens die Mobilisierung ruhender Flächen: Eigentümer sollen für den dringenden Bedarf bezahlbaren Wohnraums sensibilisiert werden. Gemeinsam mit den Eigentümern sollen eventuelle Hindernisse für den Bau neuer Wohnungen beseitigt werden. Gelingt dies nicht, kann die Stadt das Baurecht für die betreffende Fläche zurücknehmen.

Drittens die Art der Bebauung neu regeln: Fläche ist knapp. Deshalb sollen klare Kriterien für die qualitätsvolle Nachverdichtung des städtischen Raums entwickelt werden. Diese Qualitätskriterien sollen gemeinsam erarbeitet werden.

Am 1. Juli wird der Planungsausschuss über die Vorlage zum Thema „Mehr bezahlbare Wohnungen für Gütersloh“ entscheiden.

Dass Gütersloh sich weiter als lebendige und wachsende Stadt entwickelt, ist nicht selbstverständlich. Andere Städte im Umfeld wie Detmold, Höxter, Dortmund kämpfen mit dem Verlust von Einwohnern. Gütersloh hingegen bleibt attraktiv mit Arbeitsplätzen, kulturellen Angeboten und Grünflächen verbunden mit städtischer Infrastruktur. Dazu kommt: Gütersloh ist inzwischen Großstadt und bleibt doch überschaubar.