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Prädikat „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“ verliehen

23.08.2022

Durch NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Krischer.

Freude über das Siegel „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“: (von links) Gregor Küpper (Stadt Gütersloh), Tobias Schwarzer (Stadt Gütersloh), Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgermeister Norbert Morkes, Christine Fuchs (Vorstand Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen), Nina Herrling (Beigeordnete für Bauen, Mobilität und Umwelt, Stadt Gütersloh) und Inga Linzel (Leitung Fachbereich Stadtplanung, Stadt Gütersloh).
Freude über das Siegel „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“: (von links) Gregor Küpper (Stadt Gütersloh), Tobias Schwarzer (Stadt Gütersloh), Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgermeister Norbert Morkes, Christine Fuchs (Vorstand Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen), Nina Herrling (Beigeordnete für Bauen, Mobilität und Umwelt, Stadt Gütersloh) und Inga Linzel (Leitung Fachbereich Stadtplanung, Stadt Gütersloh).

Mittags im zähen Autoverkehr von Bielefeld nach Gütersloh und das ohnehin schon mit Verspätung im Gepäck: „Ich wäre wohl besser mit dem Rad gefahren“, befand Oliver Krischer, als er schließlich im Gütersloher Rathaus ankam, und nahm damit auf den Anlass seines Besuchs Bezug. Der NRW-Umwelt- und Verkehrsminister unterzeichnete jetzt (19.08.2022) im Rahmen einer Feierstunde die Urkunde für die Aufnahme der Stadt Gütersloh in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen, kurz AGFS, gemeinsam mit AGFS-Vorstand Christine Fuchs.

„Das Prädikat ist absolut verdient“

„Mit der Umgestaltung des zentralen Konrad-Adenauer-Platzes vom Platz für Autos zum Platz für Menschen und vielen weiteren Maßnahmen zeigt die Stadt Gütersloh, wie Städte fußgänger- und fahrradfreundlicher werden können“, so Minister Krischer. „Davon profitieren die Menschen vor Ort, die Umwelt und das Klima gleichermaßen. Es freut mich, dass die Stadt Gütersloh nun auch Mitglied im landesweites AGFS-Netzwerk ist. Das Prädikat ist absolut verdient“, betonte er. In Gütersloh wie auch in anderen Städten sei trotzdem noch viel zu tun, um für Fußgänger und Radfahrer wirklich gute Bedingungen zu schaffen.

Voraussetzungen für das sieben Jahre gültige Siegel „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“ und die Aufnahme in das AGFS-Netzwerk aus 95 Kommunen und Kreisen ist unter anderem eine aktive Förderung des Rad- und Fußverkehrs. Dass die Stadt Gütersloh sich den Ausbau der Nahmobilität auf die Fahnen geschrieben hat, hat sie seit 2018 in einem mehrstufigen Prozess unter Beweis gestellt. Nach der finalen Bereisung durch die Prüfkommission im Juni zu relevanten Stellen im Stadtgebiet kam das „Ja“ zum Beitritt.

Grundstein durch „Masterplans klimafreundliche Mobilität“ 2017

Sowohl Krischer als auch Bürgermeister Norbert Morkes hoben hervor, dass seit der Verabschiedung des „Masterplans klimafreundliche Mobilität“ 2017 zukunftsweisende Maßnahmen im Rad- und Fußverkehr umgesetzt wurden. Wegeverbindungen – die für Gütersloh charakteristischen Pättken – wurden aufgewertet, Plätze für deutlich mehr Aufenthaltsqualität erneuert, allen voran der Konrad-Adenauer-Platz vor dem Rathaus. Verkehrsknotenpunkte wurden umgestaltet mit Aufstellflächen und Radfahrstreifen, und mit der im Bau befindlichen neuen Brücke über den Westring (Bundesstraße 61) wird bald eine wichtige autofreie Wegeverbindung wieder nutzbar sein. Ein Fußgängerleitsystem wurde in der City umgesetzt und bislang drei Straßen als Fahrradstraßen ausgewiesen. Weitere Maßnahmen sind geplant. „Dass uns heute die Urkunde überreicht wird, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg zu einer fußgänger- und fahrradfreundlichen Stadt sind“, betonte Norbert Morkes. Wichtig war ihm aber auch: „Fahrradfahrer und Fußgänger sollten nicht jeder für sich die Vorfahrt oder den ,Vorgang‘ beanspruchen. Die unterschiedlichen Interessenvertreter sollten Rücksicht auf alle nehmen, die mobil mit den verschiedensten Verkehrsmitteln unterwegs sind“, so der Bürgermeister. „Wir arbeiten intensiv an der Verkehrswende. Dabei darf es keine Verlierer, sondern nur Gewinner geben.“

Viele Vorteile durch die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft

Gewonnen habe die Stadt mit der Aufnahme in die AGFS in vielerlei Hinsicht, machte Christine Fuchs, Vorstand der AGFS, deutlich und gratulierte zum Beitritt in die „starke Gemeinschaft“. „Man ist nicht perfekt, wenn man dieses Prädikat hat, aber man hat sich deutlich auf den Weg gemacht.“ Die Arbeitsgemeinschaft verstehe sich als Bindeglied zum Land und biete ihren Mitgliedern Unterstützungsformate, Expertenwissen und Austausch. Nina Herrling, Gütersloher Beigeordnete für Bauen, Mobilität und Umwelt, sicherte zu: „Wir wollen nicht nur vom exklusiven Zugang zu Fördermöglichkeiten und vom Expertennetzwerk profitieren, sondern uns auch aktiv in die Gremien einbringen.“ Innerhalb der Stadtverwaltung könne der Ausbau der Nahmobilität nun verstärkt angegangen werden, da die Verkehrsplanung personell angewachsen sei, hielt die Beigeordnete fest. Zurzeit wird eine neuerliche Erhebung der Anteile der unterschiedlichen Verkehrsmittel (Modal Split) im Gütersloher Stadtraum vorbereitet. Dafür kann die Stadt nun auf Fördermittel zurückgreifen, die an eine AGFS-Mitgliedschaft geknüpft sind.

Und apropos Pättken: Bürgermeister Norbert Morkes lud den seit sieben Wochen im Amt befindlichen Minister ein: „Wenn Sie das nächste Mal in Gütersloh sind, machen wir eine Pättkestour zusammen.“ Die Pättkes seien ihm, so Oliver Krischer, der in Düren lebt, sogar ein Begriff – von früheren Besuchen in Gütersloh. Das Netz aus verzweigten Gassen, Hinterhöfen und schmalen Wegen nur für Fußgänger und Radler habe ihn begeistert.

Hintergrund

Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS NRW) verfolgt seit 1993 das Leitbild „Die Stadt als Lebens- und Bewegungsraum“. Die 95 Mitglieder eint das gemeinsame Ziel, zukunftsfähige, belebte und wohnliche Städte zu gestalten, in denen Lebens- und Bewegungsqualität im Vordergrund stehen. Für das Land Nordrhein-Westfalen fungiert die AGFS NRW in vielfältiger Weise als Multiplikatorin – sowohl in Bezug auf Planung als auch in Bezug auf Kommunikation und Vernetzung. Darüber hinaus kooperiert sie eng mit den kommunalen Spitzenverbänden und der Fahrradwirtschaft.