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Wespenberatung

Wespen und Hornissen sind viel besser als ihr Ruf. Deshalb erst mal Ruhe bewahren, wenn Sie ein Nest in Ihrem Wohnumfeld entdeckt haben. Denn von den 7 in Gütersloh vorkommenden Nest bauenden Arten können nur 2 Arten - die Deutsche und die Gewöhnliche Wespe - ab August lästig werden.

Gallische Feldwespe
Nest der sehr friedlichen Haus-Feldwespe

Jede Staaten bildende Wespenart hat typische Neststandorte; bereits dadurch können Sie erfahren, welche Art sich für einen Sommer bei Ihnen eingenistet hat.

Aus dem Wissen kann abgeleitet werden, wie sich die Tiere verhalten, und diese Kenntnisse macht in den meisten Fällen ein friedliches Zusammenleben für ein paar Monate möglich.

Je nach Wespenart stirbt das gesamte Volk ab August bis spätestens im Herbst ab. Nur neu geschlüpfte Jungköniginnen suchen sich eine frostfreie Überwinterung. Ein altes Nest wird nie wieder neu bezogen.

Wespen und Hornissen erfüllen in der Natur durch den Besuch von Blüten und das Fangen von Insekten eine ganz wichtige Aufgabe. Um ihre Brut mit eiweißreicher Nahrung zu versorgen, fressen sie Raupen, Spinnen, Mücken, Fliegen und sogar Aas. Hornissen verfüttern durchschnittlich 500 Gramm pro Tag Schadinsekten an ihre Larven. Das entspricht dem täglichen Bedarf von 6 Meisenfamilien. Eine Wespe erbeutet beispielsweise 40 Fliegen in nur einer Stunde. Die nützlichen Tiere helfen uns so auf natürliche Weise, die von uns oft als störend empfundenen Plagegeister in Grenzen zu halten.

Sollte jedoch ein Wespennest an einer Stelle entstanden sein, wo eine „gemeinsame Nutzung durch Mensch und Tier“ problematisch ist, hilft Ihnen die Umweltberatung in einem Beratungsgespräch weiter.

Weietere Informationen finden Sie in den nachstehenden Artikeln.

Die faszinierende Welt der Wildbienen

Sie sind oft im Verborgenen tätig. Sie sammeln Pollen und Nektar und sorgen mit den Honigbienen für die Befruchtung unserer Kulturpflanzen. Weltweit werden circa 65 Prozent der Nutzpflanzen für die Nahrungsproduktion durch Insekten bestäubt. Dabei spielen Wildbienen eine zentrale Rolle.

Die Hummeln gehören als größte Vertreterinnen mit verschiedenen Arten zu den bekanntesten Wildbienen. Durch ihre dichte Behaarung fliegen sie schon bei niedrigen Temperaturen im zeitigen Frühjahr. Neben den staatenbildenden Arten wie den Hummeln leben die meisten Wildbienenarten allein und werden deshalb auch Solitärbienen genannt.

Nisthilfen für Wildbienen
Nisthilfen für Wildbienen

Hat man einmal begonnen, sich mit den possierlichen Tieren zu beschäftigen und bietet man entsprechende Nahrungspflanzen, Baumaterial und Nisthilfen im eigenen Garten an, sind sie bei ihrer faszinierenden Arbeit z.B. an der Niströhre leicht zu beobachten. Mit etwas Geduld kann man den Wildbienen dabei zuschauen, wie Stück für Stück Nahrung in Form von Pollen und Nektar in die einzelnen Brutkammern eingetragen wird. Da die Tiere sehr friedlich sind, ist eine unkomplizierte Beobachtung auch in Nestnähe sehr gut zusammen mit Kindern möglich.

Wollbiene
Wollbiene, Foto: Jürgen Albrecht

Wir brauchen Wildbienen – Wildbienen brauchen uns!
Wildbienen sind nicht nur an der Bestäubung von landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, sondern auch von Obst- und Beerensträuchern beteiligt. Da sie in der freien Landschaft durch die Intensivierung der Landnutzung immer mehr gefährdet sind, wächst die Bedeutung der Hausgärten als Rückzugsraum. Wenn Sie etwas für Wildbienen tun möchten, sollten Sie für geeignete Nahrungsquellen durch Nektar und Pollen spendende Pflanzen und für Nistgelegenheiten bzw. -material sorgen. Auch fertige Nisthilfen sind im Handel erhältlich. Leider sind fehlerhafte Nisthilfen im Handel sehr verbreitet auch fehlerhafte Anleitungen zum Nisthilfenbau sind immer wieder zu finden. Fundierte Tipps zum Bau von Nisthilfen nach dem neusten Kenntnisstand finden Sie hier.

Eine Liste von Pflanzen die sich als Bienenweide eignen, können Sie hier einsehen.

Wespe, Hornisse, Hummel oder Biene - um welches Tier handelt es sich?

Sie haben ein Nest entdeckt und sind besorgt? Bleiben Sie ruhig und handeln Sie mit Bedacht. Es lassen sich gute Lösungen finden. In Gütersloh gibt es mehrere in Staaten lebende, also Nest bauende Wespenarten, die sich sehr unterschiedlich uns Menschen gegenüber verhalten. Gleiches gilt auch für Hummeln. Solitär, also einzeln lebende Wildbienen und Wespen, sind allgemein sehr friedlich.

Folgende Fragen helfen dabei, die Art zu bestimmen. Denn hierdurch stehen auch Informationen über Lebensweise und Verhalten zur Verfügung, die den Umgang mit den Tieren erleichtern.

  • Wo befindet sich das Nest?
  • Ist es ein sichtbares Nest?
  • Wie sieht das sichtbare Nest aus, z. B. Farbe, Größe?
  • Wie sehen die hin und her fliegenden Tiere aus?

Sind die Insekten schwarz-gelb gestreift, haben eine ausgeprägte „Wespentaille“, sind wenig behaart und bewegen sich recht schnell? In diesem Fall handelt es sich um eine Wespenart. Die genaue Art muss jetzt noch bestimmt werden.

Sind die Tiere gelb-schwarz-rotbraun gestreift, haben eine „Wespentaille“ und sind bis zu 3,5 Zentimeter groß? Es handelt es sich hierbei um Hornissen.

Haben die Tiere einen eher dickeren, stark behaarten Körper und sind dabei je nach Art unterschiedlich weiß/gelb/schwarz/braun und rot gefärbt? Hierbei sollte es sich um ein Hummelnest handeln. Die genaue Art muss noch bestimmt werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.nabu.de, Stichwort „Tiere und Pflanzen“.

Hängt ein Schwarm Tiere ohne eigentliches Nest wie eine Traube im Baum oder am Haus, so handelt es sich um einen Schwarm Honigbienen, der sich geteilt hat. Fragen Sie bei der Umweltberatung nach einem Imker, der den Schwarm einfangen kann.

Fliegen einzelne Insekten in kleine Lochöffnungen in Holz, Pflanzenstängel oder sonstige kleine Lochbohrungen am Haus oder im Garten? Graben die Tiere kleine Erdröhren an mehreren Stellen im Sand oder zwischen den Fugen von Pflasterungen? Die Tiere bauen also gar kein gemeinsames Nest? Hierbei handelt es sich um eine der sehr friedlichen solitär lebenden Wildbienen oder Einsiedlerwespen. Weitere Informationen finden Sie unter www.bund.net, Stichwort „Aktion Wildbienen“.

Weitere Fragen bei problematischen Neststandorten beantwortet Ihnen gerne die Umweltberaterin Beate Gahlmann, Telefon 82 20 88,
E-Mail: BtGhlmnngtrslhd

Wespe ist nicht gleich Wespe

Nachfolgend werden Staaten bildende, also Nest bauende Wespenarten vorgestellt, die im Gütersloher Siedlungsbereich häufiger anzutreffen sind. Nur 2 von Ihnen können bei Kaffee und Kuchen im Garten lästig werden.
Alle Wespenarten dürfen laut Artenschutzgesetz nicht einfach ohne zwingenden Grund abgetötet werden. In Ausnahmefällen kann im Stadtgebiet Gütersloh nach Rücksprache mit der Umweltberaterin Beate Gahlmann bei sehr ungünstigen Neststandorten eine Umsetzung des Nestes oder gar eine Abtötung erfolgen.

Mittlere Wespe
Die Mittlere Wespe baut ein hellgrau marmoriertes, rundes bis zitronenförmiges Nest in einer Hecke, einem Busch oder im Baum. Selten ist das maximal fußballgroße Nest unter Dachrinnen oder Mauervorsprüngen zu finden. Außen am Nest sind geschlossene Lufttaschen zu erkennen. Die Volksstärke ist relativ gering und liegt meist um 200 Tiere.

Der Nestbau beginnt Anfang Mai und endet mit dem Absterben des Volkes oft schon Ende August. Es handelt sich bei der Mittleren Wespe um eine äußerst friedliche Art, die nur aggressiv reagiert, wenn sich die Tiere im Nestbereich angegriffen fühlen. Ein Sicherheitsabstand von 2 Metern sollte daher eingehalten werden. Sind Nesterschütterungen möglich, sollte der Nestbereich abgeschirmt werden. Ein Pflegeschnitt im Sommer z. B. einer Hecke muss im Nestbereich bis zum Absterben des Volkes unterbleiben. An Süßem ist diese Wespenart nicht interessiert und ist daher auch nicht an der Kaffeetafel zu finden. Ein problemloses Nebeneinander für einen Sommer ist fast immer möglich! Das Nest sollte daher nur in Ausnahmefällen umgesetzt werden. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.

Mittlere Wespe
Nest der Mittleren Wespe

Sächsische Wespe
Diese Art legt ihre Nester frei hängend an geschützten Stellen, wie Dachböden, Dachvorsprüngen, Geräteschuppen oder Gartenhäuschen auf.

Das bis zu fußballgroße Nest hat eine graue Grundfarbe und ist mit vielen grünen, grauen und weißlichen Streifen gemustert. Die Nesthülle hat keine Lufttaschen und ist oberflächlich glatt. Der Lebenszyklus beginnt Anfang Mai und endet im August. Die Volksstärke liegt bei etwa 200 bis 300 Tieren. Wie die Mittlere Wespe ist die Sächsische Wespe sehr friedfertig und sucht nicht die Nähe von Menschen, da Sie ebenfalls nicht an süßen Lebensmitteln interessiert ist. Nur bei Störungen im unmittelbaren Nestbereich wird das Nest verteidigt. Ein Sicherheitsabstand von 2 Metern sollte daher eingehalten werden. Durch Erschütterungen des Nestes, z. B durch das Öffnen einer Schuppentür fühlen sich die Wespen ebenfalls angegriffen. Ein problemloses Nebeneinander für einen Sommer ist fast immer möglich! Das Nest sollte daher nur in Ausnahmefällen umgesetzt werden. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.

Sächsische Wespe
Nest der Sächsischen Wespe

Haus-Feldwespe
Die kleinen bis handtellergroßen Nester der Haus-Feldwespe sind grau und immer hüllenlos, also ohne schützende Nesthülle. Diese Wespenart ist an südlich ausgerichteten und geschützten Hohlräumen, wie zum Beispiel unter Dachziegeln, an Brettern oder in Rahmen von Dachfenstern zu finden. An günstigen Stellen sind auch mehrere Nester nebeneinander zu finden. Die Nester werden von Mai bis in den Herbst bevölkert. Das Volk ist mit bis zu 30 Tieren eher klein. Von den „normalen“ Wespen unterscheidet sich die früher auch als Gallische oder Französische Feldwespe bezeichnete Wespe deutlich. Ihre Beine baumeln im Flug deutlich sichtbar herab und haben am Ende eine Orangefärbung. Auch die Fühler sind orange und der Körper ist schlanker als bei „normalen“ Wespen. Die Haus-Feldwespe ist sehr friedlich. Selbst bei Erschütterung oder Störung des allernächsten Nestbereiches werden nur selten Angriffe geflogen. Ein problemloses Nebeneinander für einen Sommer ist fast immer möglich! Das Nest sollte daher nur in Ausnahmefällen umgesetzt werden. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.

Gallische Feldwespe
Nest der Haus-Feldwespe

Die Deutsche und die Gewöhnliche Wespe
Die Nester dieser beiden Arten befinden sich in dunklen Hohlräumen, wie zum Beispiel in Mauselöchern, Rollladenkästen, hinter einer Verklinkerung oder unter Dachpfannen, und sind dabei selbst nicht sichtbar. Auf das Nest wird man meist erst durch Flugbetrieb an der Ein- und Ausflugstelle aufmerksam. Auf Erschütterungen im Nestbereich reagieren die Tiere empfindlich. Der Lebenszyklus dieser Arten beginnt Anfang Mai und endet im Herbst. Im Schnitt umfasst ein Nest etwa 3.000 Wespen. Diese beiden Arten sind für den schlechten Ruf der Wespen verantwortlich. Wegen ihres Interesses an Süßem kommt es immer wieder zu Konflikten mit Menschen. Fliegennetze vor Fenstern schützen nicht nur vor Mücken, sondern verhindern auch, dass Wespen ins Zimmer gelangen können. Ritzen, durch die Wespen in Innenräume gelangen können, müssen verschlossen werden. Niemals sollte das Einflugloch verschlossen werden! Hat sich ein Volk erstmal eingenistet, wird selbst Silikon durchgebissen und anschließend verhalten sich die Wespen sehr aggressiv. Ein Abstand von 2 bis 3 Metern im Bereich des Nestein- und –ausfluges sollte eingehalten werden. Sollte sich das Nest an einem sehr ungünstigen Standort befinden, wenden Sie sich bitte an die Umweltberaterin Beate Gahlmann.
Wie bei allen Wespenarten wird das alte Nest nie wieder genutzt. Nur Jungköniginnen überwintern und beginnen im Frühjahr mit dem Bau eines neuen Nestes.

Gewöhnliche Wespe
Nestein- und -ausflug der Gewöhnlichen Wespe

Grundsätzlich gilt: Alle Wespenarten sind wildlebende Tierarten, die nicht ohne vernünftigen Grund beeinträchtigt oder gar getötet werden dürfen.

Allgemeine Tipps

  • Süße Sachen im Freien abdecken.
  • Kindermund säubern.
  • Süße Getränke im Freien nur mit Strohhalm genießen.
  • Nicht im direkten Nest- und Einflugsbereich aufhalten.
  • Erschütterungen des Nestes vermeiden.
  • Nestnahe Handwerksarbeiten möglichst aufschieben, bis die Tiere im Herbst ausgezogen sind.
  • Fliegt ein Tier in Körpernähe: Augen und Mund schließen, ruhig stehen bleiben und bis 10 zählen. Dann ist es meist schon verschwunden.
  • Bei Stichen mit allergischen Reaktionen sofort einen Arzt aufsuchen

Weitere Hilfe in problematischen Fällen gibt Ihnen die Umweltberaterin Beate Gahlmann, Telefon 82 20 88, E-Mail: btghlmnngtrslhd

Hornissen

Das Nest der Hornisse ist einjährig und wird im Frühling aus zerkautem Holz durch die Königin begonnen. Das Nest ist sandfarbig mit Streifen durchzogen und hat Lufttaschen. Die Nester werden immer witterungsgeschützt, zum Beispiel in Höhlräumen von großen Bäumen, in Gartenhütten, auf Dachböden, in Erdlöchern oder sogar in Vogelnistkästen gebaut.

Hornissennest
Hornissennest

Der Hornissenstaat erreicht eine Stärke von 200 bis 600 Tieren. Im Herbst stirbt der gesamte Staat ab, nur Jungköniginnen überwintern. Ein altes Nest wird nie wieder bezogen.

Aufgrund ihrer Körperlänge von bis zu 3,5 Zentimeter fallen Sie leicht auf und wirken imposant. Ihr Körper ist gelb, schwarz und rotbraun gestreift.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist der Stich einer Hornisse nicht gefährlicher als der von Wespen oder Bienen. Jedoch müssen Personen, die allergisch auf einen Stich reagieren, sofort einen Arzt aufsuchen!

Nur, wenn sich Hornissen bedroht fühlen, reagieren Sie nervös. Nähert man sich einem Nest, sollte dies stets vorsichtig und ruhig geschehen. In einem „Warn-Radius“ von 4 bis 6 Metern je nach Nestgröße sollte man sich nicht aufhalten. Kommt man dem Nest zu nahe, reagieren Sie recht nervös und verteidigen ihr Nest.

Bei Begegnung mit einer Hornisse sollte man ruhig bleiben und keine hektischen Bewegungen machen, auch direktes Anpusten macht die Tiere aggressiv. Hornissen mögen im Gegensatz zu einigen Wespen keine Süßspeisen und sind daher keine lästigen Tischgäste. Ein intaktes Volk fängt täglich ein halbes bis ein ganzes Kilogramm Insekten zur Versorgung ihrer Brut.

Interesse an Menschen hat die Hornisse nicht. Da sie aber auch nachtaktiv ist, zieht Licht sie magisch an. Geschlossene Fenster oder Fliegengitter vor erleuchteten Fenstern helfen, dass Hornissen draußen bleiben. Sollten sich Tiere in Innenräume verflogen haben, das Licht im Raum löschen, außen anschalten und das Fenster öffnen, dann fliegen die Tiere raus.

Da Hornissen inzwischen nur noch regional häufig vorkommen und für den Naturhaushalt von Bedeutung sind, stehen Sie unter dem besonderen Schutz der Bundesartenschutzverordnung. Ihr Nest darf nicht abgetötet oder zerstört werden. In schwierigen Fällen wenden Sie sich an den Kreis Gütersloh, Untere Naturschutzbehörde, Thomas Bierbaum, Telefon 0 52 41 / 85 27 12, E-Mail: ThmsBrbmgt-ntd.
Weitere Informationen zu Hornissen und Wespen erhalten Sie auch unter:
www.Hymenoptera.de
www.nabu.de