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„Das Beste aus beiden Entwürfen“

11.02.2020

Drittes öffentliches Forum zur Zukunft des Mansergh Quartiers.

Beim dritten öffentlichen Forum diskutierten Professor Johannes Ringel (l.) und Bürgermeister Henning Schulz mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Vertretern der beiden erstplatzierten Planungsbüros Ideen und Anregungen zur Zukunft des Mansergh Quartiers.
Beim dritten öffentlichen Forum diskutierten Professor Johannes Ringel (l.) und Bürgermeister Henning Schulz mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Vertretern der beiden erstplatzierten Planungsbüros Ideen und Anregungen zur Zukunft des Mansergh Quartiers.

Nachdem im November zwei Siegerentwürfe aus der städtebaulichen Entwurfswerkstatt zur zivilen Zukunft der ehemaligen Mansergh-Kaserne hervorgegangen waren, fand jetzt ein drittes öffentliches Forum auf der Studiobühne im Theater statt. Dort hatten die Gütersloher Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, mit Vertretern der beiden erstplatzierten Büros über ihre Entwürfe zu diskutieren und Anregungen zur weiteren Planung einzubringen.

Dialog mit 70 Teilnehmern

Zu Beginn der Veranstaltung mit mehr als 70 Teilnehmern und Teilnehmerinnen betonten Bürgermeister Henning Schulz und der Vorsitzende des Preisgerichts, Professor Johannes Ringel, noch einmal die hohe Qualität der Entwürfe, die aus der Werkstattwoche im November hervorgegangen waren. So hätten im November schließlich zwei sehr gute Arbeiten gewonnen, die jeweils unterschiedliche Ansätze verfolgen. Für den Gesamtprozess der Planung eines neuen Stadtquartiers sei es besonders wichtig, sich weiterhin ausreichend Zeit zu nehmen und erneut in den Dialog über diese Ideen zu treten. „Die Gütersloher kennen ihre Stadt und können den Teams wertvolle Anregungen zur weiteren Planung mit auf den Weg geben“, betonte Henning Schulz.
Nach einer kurzen Zusammenfassung der Grundzüge ihrer Entwürfe traten die Beteiligten in den Dialog und sammelten eine große Bandbreite an weiteren Vorschlägen. Intensiv diskutierte Fragen waren unter anderem: Wie kann das Quartier zu den umliegenden Siedlungen hin geöffnet werden, wie können diese zusammenwachsen und Verbindungen geschaffen werden? Gleichzeitig äußerten Anwohner aber auch Bedenken zur möglichen Überlastung der kleineren umliegenden Straßen. Diskutiert wurden ebenfalls Aspekte wie die Verkehrsanbindungen an die Verler Straße, die generelle Anbindung an die Innenstadt und die umliegenden Ortsteile sowie mögliche Rad(schnell)wege. 

Wohnen im Mansergh Quartier

Neben der Einbindung eines Bildungscampus und der Unterbringung von Studierenden wurden auch Beiträge zum Thema „Wohnen im Allgemeinen“ eingebracht: Gemeinschaftswohnen, Mehrgenerationeneinheiten und verschiedene Lebensmodelle, aber auch die Höhe und Lage der möglichen Gebäude waren Stichworte, die den Planerteams mit auf den Weg gegeben wurden. Immer wieder stellte sich das Publikum auch die Frage: Welche Ideen passen zu Gütersloh? Wie kann im neuen Quartier eine Mischung aus Wohnen und Natur entstehen? Wie kann es gelingen, den Ortsteil für alle Bürgerinnen und Bürger zu öffnen? Der Erhalt der bestehenden Architektur und der Relikte aus der Militärgeschichte des Geländes sowie die geradezu dörfliche Geschlossenheit des Kasernengeländes wurden ebenfalls thematisiert. Eine Zuschauerin fasste am Ende der Diskussion zusammen: „Das Beste aus beiden Entwürfen, das wäre ein tolles Ergebnis.“

Mit diesen Anregungen, Ideen und Wünschen der Gütersloher Bürgerinnen und Bürger gehen die Planerteams jetzt erneut in eine intensive Überarbeitung ihrer Ideen. Was sie daraus entwickeln, werden sie am 12. März im öffentlichen „Forum 4“ mit Präsentation der abschließenden Entwürfe im Ratssaal zeigen. Für den 13. März ist die nicht-öffentliche Preisgerichtssitzung mit der Entscheidung über den endgültigen Siegerentwurf vorgesehen, der die Basis für weitere Planungen bildet. Weitere Informationen und eine Film-Dokumentation der Werkstattwoche im November gibt es unter www.manserghquartier.guetersloh.de

Aktuelle Schwerpunkte der beiden Siegerentwürfe:
Das Team coido architects Hamburg mit döll architecten, Rotterdam und Karrees en brands landscape architecture and urbanism, Hilversum setzt auf die Verankerung im Dalke-Landschaftsraum und die Hauptachse als verkehrsfreie „Dorfstraße“, an der sich Mischnutzungen aus Arbeiten, Wohnen und Bildung ansiedeln. Der bestehende Gebäudebestand soll bewertet werden, Bäume und die unterirdische Infrastruktur erhalten bleiben. Im Entwurf geplant sind V-förmige Ergänzungspflanzungen sowie offene i.W. drei- bis viergeschossige Baublöcke, die die geplanten Nutzungen aufnehmen sollen. Flexibel und zukunftsorientiert beschreibt das Team ihren Entwurf.

Der Siegerentwurf des Teams Studio Wessendorf, Berlin mit Studio RW Landschaftsarchitekten, Berlin setzt einen seiner Schwerpunkte in der Auflockerung der bisher strengen, militärischen Baustrukur durch ein städtebauliches „Schütteln“. Dadurch entstehen vielfältige Freiräume, die sich mit einzelnen Quartiersplätzen abwechseln. Nach ihren Plänen soll ein gemischtes lebendiges Quartier für unterschiedliche Nutzergruppen und Lebensmodelle entstehen. Auch ehemalige Gebäudestrukturen sollen erhalten bleiben und die einstige Nutzung widerspiegeln. In der neuen Mitte des Quartiers soll ein urbanes Zentrum geschaffen werden. Das Quartier soll sich zur umliegenden Landschaft und den anderen Siedlungen hin öffnen. Die Qualitäten der umgebenden Landschaftsräume, wie dem Auenpark, sollen so ebenfalls in das Quartier hineingezogen werden.