Wer mit Blumen Freude schenken möchte, tut dies am besten, wenn er entweder Blumen aus Fairem Handel oder je nach Saison ungespritzte Ware aus der Region bevorzugt.
Wer Rosen zum Valentins- oder Muttertag „fair“ schenkt, kann damit nicht nur seiner „Liebsten“ eine Freude machen, sondern auch den zumeist weiblichen Arbeiterinnen auf den Blumenfarmen in südlichen Ländern, die sich dem Fairtrade-Programm angeschlossen haben. Denn im Winter werden Schnittblumen sehr häufig aus Ländern wie Kolumbien, Ecuador, Kenia, Israel oder Spanien importiert. Produzenten, die in das Fairtrade-Programm aufgenommen werden, müssen verschiedene Auflagen erfüllen. Hierzu gehört z.B. kein Einsatz von Gentechnik, Reduzierung der Pflanzenschutzmittel, Verbot von illegaler Kinderarbeit, ausreichende Sicherheitsvorkehrungen und Versammlungsfreiheit der Arbeiter. Auch Gemeinschaftsprojekte wie Kindertagesstätten und Schulen werden mit der Fairtrade-Prämie unterstützt. Erfüllt der Anbau der Rosen darüber hinaus bestimmte Bio-Kriterien, wird eine zusätzliche Bioprämie ausgezahlt. Über die Verwendung der Prämien entscheiden die Kleinbauern, Plantagenarbeiter/innen und das Management der Plantage gemeinsam und demokratisch. Handeln tut Not, denn das Blumengeschäft ist hart, die Blumen sind extrem empfindlich und die Arbeitsbedingungen auf den großen Blumenfarmen oft nicht nur durch hohen Pestizideinsatz gekennzeichnet, der Mensch und Umwelt belastet, sondern auch durch mangelnden Arbeitsschutz und geringe Löhne.
Blumen: regional, bio, fair
In einer Studie der Cranfield Universität in England wurde die Produktion von Rosen in den Niederlanden und der in Kenia verglichen. Die Forscher stellten fest, dass - trotz der längeren Transportwege aus Afrika - der Kohlendioxid-Ausstoß der Niederländer bei einer Produktion von 12.000 Rosen 6 mal so hoch ist wie in Kenia. Der Grund für diese Bilanz liegt in erster Linie an den klimatischen Bedingungen: Während in Holland die Gewächshäuser künstlich geheizt und beleuchtet werden müssen, verfügt die Blumenfarm in Kenia das ganze Jahr über gleichmäßige Temperaturen und optimale Wachstumsbedingungen. Allerdings wurden in der Studie nicht die Folgen der Produktion in Kenia wie etwa Bodenerosion, Pestizidbelastungen et cetera betrachtet.
Mit Blumen weiter Freude schenken:
- Kaufen Sie Schnittblumen dort, wo Sie gut beraten werden: im Fachhandel, bei örtlichen Direkterzeugern oder auf dem Wochenmarkt.
- Fragen Sie beim Blumenkauf nach den Herkunftsländern und den Anbaubedingungen.
- Machen Sie als Kunde deutlich, dass Sie fair und umweltschonend angebaute Blumen bevorzugen.
- Achten Sie bei Blumen aus südlichen Ländern auf das Fairtrade- oder das FLP-Siegel.
- Achten Sie auch auf ökologisch produzierte oder ungespritzte Blumen.
- Bevorzugen Sie in der Saison heimische Freilandware oder besuchen Sie Felder mit Blumen zum Selbstpflücken.
Die Adressen von Gütersloher Blumenläden, die fair gehandelte Rosen im Angebot haben, können Sie im Einkaufsführer Blumen rechts finden und kostenlos herunterladen.
Quelle: fair flowers. Mit Blumen für Menschenrechte. Broschüre. Vamos e.V. Münster