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Auszeichnung für herausragende Partnerschaft

18.09.2018

Gemeinsames Projekt des Droste-Haus, des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Städte Gütersloh und Rshew prämiert.

(v.l.): Irina Inosemzewa (Stadt Rshew), Rolf Furtwängler (Kuratorium Rshew), Dr. Fritz Felgentreu (Mitglied des Bundestags, Vorsitzender des Landesverbands Berlin Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge) und Monika Paskarbies (stellvertretende Bürgermeisterin Stadt Gütersloh) nahmen die Urkunde für „herausragende Partnerschaft“ von Sergej Lawrow und Heiko Maas entgegen.
(v.l.): Irina Inosemzewa (Stadt Rshew), Rolf Furtwängler (Kuratorium Rshew), Dr. Fritz Felgentreu (Mitglied des Bundestags, Vorsitzender des Landesverbands Berlin Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge) und Monika Paskarbies (stellvertretende Bürgermeisterin Stadt Gütersloh) nahmen die Urkunde für „herausragende Partnerschaft“ von Sergej Lawrow und Heiko Maas entgegen.

Die Abschlussveranstaltung des „Deutsch-Russischen Jahres“ bot vergangene Woche (14.9.2018) Rahmen und Anlass für eine Preisverleihung. Bundesaußenminister Heiko Maas und sein russischer Kollege Sergej Lawrow zeichneten gemeinsam Projekte für „herausragende Partnerschaftsarbeit mit Russland“ aus. Mit dabei: ein Gütersloher Projekt mit der Partnerstadt Rshew.

Der Preis richtet sich an drei Partner, die sich gemeinsam beworben haben: Für die Stadt Gütersloh war die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies nach Berlin gereist. Das Kuratorium Rshew bzw. das Droste-Haus in Verl und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sind ebenfalls aktiver Teil dieser besonderen Städtepartnerschaft, die 2019 zehnjähriges Bestehen feiert. Aus Rshew war Irina Inosemzewa (Stadt Rshew) angereist, um den Preis mit entgegenzunehmen.

Die Geschichte dieser Zusammenarbeit reicht jedoch viel weiter zurück: „20 Jahre Partnerschaft über die Grenzen – Arbeit für den Frieden!“ stand als Titel über dem Workcamp Rshew im vergangenen Sommer. Mehr als 30 junge Frauen und Männer verbrachten in 2017 zunächst eine Woche in der russischen Partnerstadt und absolvierten in der zweiten Projektwoche ein gemeinsames Programm in Ostwestfalen. In Rshew gehörten Pflegearbeiten im Friedenspark zum gemeinsamen Programm von deutschen und russischen Jugendlichen, im Kreis Gütersloh war das unter anderem der Besuch der Gedenkstätte „Stalag 326“ in Schloß Holte-Stukenbrock.

Das Projekt beruht auf einer mehr als zwanzigjährigen Freundschaft zwischen den Städten Rshew und Gütersloh, die seit 2009 auch offiziell Partnerstädte sind. Die ersten Kontakte gehen auf die Initiative deutscher und russischer Veteranen des Zweiten Weltkriegs zurück – in Rshew fand eine der grausamsten Schlachten auf russischem Boden statt. Aus dieser Initiative entstand zunächst ein Schüleraustausch des Evangelisch-Stiftischen-Gymnasium Gütersloh mit einer Schule in Rshew, aktiv begleitet von Rolf Furtwängler, inzwischen Lehrer im Ruhestand. Unter der Leitung des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde dieses Jugendprojekt auch für weitere junge Frauen und Männer geöffnet und bis heute weitergeführt und entwickelt.

Mittlerweile gibt es einige institutionelle und persönliche Kontakte nach Rshew – die Partnerschaft lebt. Das zeigt sich beispielsweise durch das jetzt ausgezeichnete gemeinschaftliche Projekt, aber auch durch regelmäßige Fortbildungs-Seminare für Deutschlehrinnen und –lehrer aus Rshew. Diese einwöchigen Intensiv-Lehrgänge in Gütersloh sind so erfolgreich, dass der Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Fremdsprache erlernen, in Rshew deutlich höher ist als im restlichen Russland.

„Insbesondere das Engagement junger Menschen wurde gelobt – Unser Projekt ist Friedensarbeit mit Zukunft“, erzählte die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies. „Dass das Projekt und auch die Partnerschaft im Rahmen dieser großartigen Veranstaltung geehrt wurden, ist schon etwas Besonderes“, so Paskarbies weiter. Neben der Jugendbegegnung aus Gütersloh und Rshew wurden 29 weitere Projekte aus etwa 270 Bewerbungen ausgewählt und ausgezeichnet.

„Die Förderung des deutsch-russischen kommunalen Dialogs ist heute wichtiger denn je. Der Bürgerdialog ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte − gerade in Zeiten politischer Meinungsverschiedenheiten unserer Länder“, sagte Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russisches Forums. Auch das Projekt „20 Jahre Partnerschaft über die Grenzen – Arbeit für den Frieden!“ ist eine Erfolgsgeschichte – und jetzt auch ausgezeichnet.