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Kunst mitten in der Stadt: Stahl-Objekte von Hans Kordes

22.10.2020

Künstler bereichert Innenstadt mit rund 50 Arbeiten bis zum 1. November.

- Wer aufmerksam durchs Stadtzentrum geht, der erblickt jetzt an zwölf Standorten großformatige Kunst des Kaunitzers Hans Kordes, hier mit Lena Jeckel (Mitte) und Andrea Wistuba vom städtischen Fachbereich Kultur an einer Gruppe von Werken vor der Stadthalle. Bis zum 1. November sind in Gütersloh knapp 50 Arbeiten aus korrodiertem Stahl von Hans Kordes zu sehen.
- Wer aufmerksam durchs Stadtzentrum geht, der erblickt jetzt an zwölf Standorten großformatige Kunst des Kaunitzers Hans Kordes, hier mit Lena Jeckel (Mitte) und Andrea Wistuba vom städtischen Fachbereich Kultur an einer Gruppe von Werken vor der Stadthalle. Bis zum 1. November sind in Gütersloh knapp 50 Arbeiten aus korrodiertem Stahl von Hans Kordes zu sehen.

Stahl ist das Material von Hans Kordes. „Es verändert sich fortwährend, indem es korrodiert, und hält trotzdem ewig“ – so hat der Künstler aus Verl-Kaunitz einmal seine Begeisterung für die Materie begründet. Mit seinen großformatigen Arbeiten aus verrostendem Stahl hat sich Kordes in der Region längst einen Namen gemacht. Auf Einladung des Fachbereichs Kultur der Stadt Gütersloh bringt er seine Werke, die er vor allem in Kurparks und großen Gärten präsentiert, jetzt zum ersten Mal mitten ins Herz einer Stadt. Durch die Größe von 2 bis 4 Metern eignen sie sich perfekt dafür, Kunst unter freiem Himmel zu erleben. Der Titel der Ausstellung lautet „So Kunst es geht“ – er soll die Intention ausdrücken, auch in Pandemiezeiten Kunsterlebnisse zu ermöglichen, eben „so gut es geht“, während zahlreiche Kulturveranstaltungen abgesagt werden mussten und müssen.

Rund 50 Objekte von der Ring-Installation bis hin zum Figurenschnitt bereichern vom 24. Oktober bis zum 1. November an 12 prägnanten Stellen das Stadtzentrum. Auf dem Balkon der Stadthalle haben sich sieben Tänzerinnen und Tänzer in Position gebracht. Rechts neben ihnen an der Hauswand lehnt lässig, unverkennbar mit Schlapphut und Zigarre, „der Udo“ – Lindenberg, in Überlebensgröße von vier Metern. Auf dem Kastanien-Plateau auf dem Berliner Platz zieht ein rostbrauner Hüne, der einen großen Ring gen Himmel hebt, die Blicke auf sich. „Normalerweise hält er ein Sternentor. Für diese Ausstellung habe ich es aber gegen das Hauptelement des Gütersloher Stadtwappens ausgetauscht“, erklärt Hans Kordes – und so trägt der 3,60 Meter große Riese nun ein Spinnrad. Tierisch wird es zwischen Parkhotel und Martin-Luther-Kirche, wo sich eine Herde Schafe und zwei Wölfe tummeln. Ringkunst sorgt auch am Rathaus für Aufmerksamkeit: Für seine Arbeit „Heinrich der Achte“ über den unter anderem für seine Frauengeschichten berühmten König von England hat Kordes in ein Geflecht aus „Kreisen im Kreis“ metallen glänzende Kugeln hineingeschweißt. Ein Herrscher, „verstrickt und verschlungen in den Fäden von Politik und Liebe“, wie Kordes es beschreibt. Bei den Installationen stehen Tafeln mit Infotexten, die den Passanten Künstler und Werk näherbringen. Und auch im Dunkeln werden die Objekte in der Stadt ein Erlebnis sein, denn sie werden beleuchtet.

Hans Kordes ist begeistert von der Möglichkeit, seine Arbeiten erstmals auf städtischen Plätzen zu zeigen: „So zentral in der Stadt – das ist ein Geschenk, für das ich unheimlich dankbar bin! Meine Kunst geht damit mitten ins Leben rein. Die Leute gehen zur Arbeit, einkaufen oder mit dem Hund Gassi und kommen an meiner Kunst vorbei. Das ist einfach toll.“ Eine Ausstellung unter freiem Himmel bietet sich gerade jetzt während der Corona-Pandemie an, macht Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, deutlich: „Wir fokussieren uns seit einem halben Jahr stark darauf, wie wir Kunst zu den Menschen bringen können, ohne dass Menschenansammlungen provoziert und Innenräume genutzt würden. Das Projekt mit Hans Kordes ist in mehrfacher Hinsicht spannend. Es ermöglicht jedem ein kostenloses Kulturerlebnis rund um die Uhr. Die Kunstwerke wertet den öffentlichen Raum auf und setzen an ihren Standorten neue Impulse.“ Die Ausstellung „So Kunst es geht“ ist Bestandteil der Initiative des Fachbereichs Kultur, Kunst im öffentlichen Raum stärker ins Bewusstsein zu rücken.

Zur Person: Hans Kordes (55) ist gelernter Maschinenbautechniker und beruflich lange selbstständig im Metallbau tätig gewesen. Anfang der 2000er-Jahre traute er sich an die Kunst und bog seinen ersten Ring aus Stahl. Schnell erweiterte er sein Portfolio über die Ringkunst hinaus, etwa auf figürliche Darstellungen in Form von Stahlschnitten. Ein Verkaufshit ist seit vielen Jahren seine in unterschiedlichen Größen erhältliche Figur „Hermann der Cherusker“. Seit fünf Jahren ist Hans Kordes hauptberuflich als freischaffender Künstler tätig. Mehr über ihn und seine Projekte auf seiner Website:
www.stahl-zeit.de.

Standorte der Ausstellung „So Kunst es geht“

1. Stadtmuseum: Gruppe von 3-5 „Stahl-Zeit“-Objekten; Tanzpaar vor dem roten Mond, beleuchtet

2. Rathaus: Focus 1, Focus 2, Das Auge des Horus, Heinrich der Achte

3. Christian-Heyden-Weg (Grünstreifen entlang des Wegs, hinter dem Parkhotel): Wolf und Schafe

4. Martin-Luther-Kirche: „Mutter Heimat ruft“

5. Kolbeplatz: Die Blume des Lebens (2,6 m groß)

6. Berliner Platz: „Berliner Bären“; „Koloss trägt das Spinnrad“

7. Theodor-Heuss-Platz / Ecke Feldstraße-Süd: 8-10 „Stahl-Zeit“-Objekte als Gruppe

8. Theodor-Heuss-Platz / Ecke Feldstraße-Nord: „Black Hole“, „Stahl-Zeit“-Objekt

9. Theodor-Heuss-Platz (Halbkreis-Rasenfläche mit Plattenweg): 5 „Stahl-Zeit“-Objekte: Die Leichtigkeit des Steins, Die Blume des Lebens, Die Gedanken, U-T-E, Der Tropfen auf dem heißen Stein

10. Stadthalle: „Tanzfiguren“, 7 Stück, plus 4-Meter-Figur „Udo Lindenberg“

11. Postbank Finanzberatung Münsterstraße/Berliner Straße: Sven der Hirsch (2,8 m große Figur)

12. Apostelkirche: „Glaube*Liebe*Hoffen“, 2,1 m großes Stahlkreuz

Standorte der Ausstellung „So Kunst es geht“.