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Bodenpflege, Düngung, Pflanzenschutz

Die Düngegewohnheiten der Hobbygärtner in verschiedenen Gartenbereichen führen dazu, dass Gemüseflächen oft stark überdüngt sind, Rasenflächen dagegen an Mangel leiden. Auswertungen des Untersuchungszentrums Münster - LUFA - von Bodenuntersuchungen aus Hausgärten in Gütersloh bringen dies bei jährlich im Herbst stattfindenden Bodenuntersuchungsaktionen immer wieder an den Tag.

Die nächste verbilligte Bodenproben-Aktion findet 03.11.2023 statt.
Informationen zur Probenahme finden Sie unter Downloads.

Seit 1994 wurden von der Gütersloher Umweltberatung über 3.000 Düngeberatungen für Hobbygärtner auf Basis von Nährstoffanalysen Gütersloher Gartenbodenproben aus Gemüsebeeten, Gehölz-, Stauden- und Rasenflächen durchgeführt.
Die Analyseergebnisse zeigen immer wieder, dass Gemüsebeete in der Regel mit Kalk und Phosphat stark überdüngt und Rasenflächen häufig zuviel Kalk, aber zu wenig Kalium enthalten.

Den meisten Hobby-Gärtnern und Rasenbesitzern ist gar nicht bewusst, dass die oft durchgeführte Düngung nach Gefühl viele Gefahren und Probleme mit sich bringt. Durch eine unausgewogene Nährstoffversorgung des Bodens verschlechtert sich im Nutzgarten die Qualität des Gemüses. Die Pflege des Rasens ist meist aufwendiger bei wenig Erfolg. Auch zu beachten: Rosen benötigen andere Bodenverhältnisse als Moorbeetpflanzen wie Rhododendron oder Heide. Zudem belastet ein Zuviel an Nährstoffen den Boden und das Grundwasser. Die Umweltberaterin Beate Gahlmann rät deshalb allen Gartenbesitzern in Abständen von 3 bis 4 Jahren den Nährstoffzustand des Bodens zu überprüfen. Nur wer den Nährstoffgehalt kennt, kann für ein gesundes Wachstum gezielt düngen und schont damit Boden und Grundwasser.
Über die Jahre hat sich gezeigt, dass Untersuchungsergebnisse von Teilnehmern, die nach ein paar Jahren den Gartenboden erneut analysieren ließen, meist ein verbessertes Nährstoffverhältnis im Boden haben. Sie hatten ihre Düngegewohnheiten der Beratung entsprechend umgestellt und sind dabei gezielter auf den Bedarf der jeweiligen Pflanzen eingegangen. Auch wurde beobachtet, dass die Pflanzen besser gedeihen und auch weniger mit Schädlingsbefall zu kämpfen hatten.

Analysiert wird der Boden im Labor auf den pH-Wert, pflanzenverfügbares Phosphor, Kalium und Magnesium.
Anschließend erhalten alle Teilnehmer eine spezielle auf ihren Garten ausgerichtete Düngeempfehlung.

Pflanze in der Hand
Pflanze in der Hand

Ursachen für starke Überversorgung von Gemüsebeete sind vor allem daraus zurückzuführen,

  • dass neben Kompost und Mist zusätzlich gleichzeitig organische und mineralische Düngemittel eingesetzt werden,
  • dass oft mehr als nötig gedüngt wird (also der Pflanzenbedarf überschritten wird)
  • dass organische Dünger oft nicht als Düngemittel betrachtet werden und deshalb zusätzlich weitere Düngemittel verwendet werden
  • dass kaum Kenntnisse über die Zusammensetzung der Böden vorhanden sind. So werden aus Unkenntnis oft trotz hoher pH-Werte stark kalkhaltige Dünger oder trotz Phosphat-Überversorgung phosphathaltige Dünger eingesetzt,
  • dass viele Gartenbesitzer die Nährstoffvorräte ihrer Gartenböden nicht kennen, weil keine Bodenuntersuchungsbefunde vorliegen.

Die Mangelsituation auf Rasenflächen ist auf folgende Ursachen zurückzuführen:
Rasen wird in der Regel nicht mit Mist oder Kompost gedüngt.
Um weniger oft mähen zu müssen wird oft weniger oder gar nicht gedüngt.
Die Kalkung gehört traditionell zur Pflege des Rasens und führt bei Sandböden schnell zu überhöhten Werten. Eine Düngung dagegen seltener. Der Nährstoffentzug durch den Rasenschnitt und Auswaschungsverluste der wasserlöslichen Nährstoffe Kalium und Magnesium werden somit nicht ausgeglichen. Es findet eine kontinuierliche Verarmung statt.

Gegenmaßnahmen
Jeder Gartenbesitzer sollte im Abstand von circa 4 Jahren durch eine Bodenuntersuchung den Kalkzustand und Nährstoffvorrat seines Gartenbodens überprüfen. So erfährt er, ob eine Unter- oder Überversorgung mit Kalk oder einzelnen Nährstoffen (Phosphat, Kalium, Magnesium oder Stichstoff) vorliegt. Nachdem der Befund vorliegt müssen viele Gartenbesitzer dann oft von alten Gewohnheiten und Überzeugungen Abschied nehmen.

So z.B. von der Meinung, dass organische Dünger, Mist und Kompost kaum Nährstoffe enthalten. Es sind Volldünger, die stets alle Nährstoffe enthalten. Oder von der Einstellung, die Überdüngung auf einem kleinen Beet schlüge mengenmäßig kaum zu Buche. Alle Gartenflächen in der Bundesrepublik sind zusammen größer als das Saarland.

Man bedenke: Wenn das Ausbringen von Mist und Gülle in Menge und Zeitraum aus umweltverträglicher Sicht in der Landwirtschaft reglementiert wird, kann der Einsatz Mist und Kompost im Hausgarten kaum anderen Kriterien unterliegen.
Die Eigenschaften und Risiken beim Einsatz von Düngemittel ändern sich nicht dadurch, dass sie zum einen auf Äckern und Wiesen und zum andern auf Gartenbeeten landen.

In diesem Sinne hilft die Bodenuntersuchung zu einer umweltschonenden Düngung. Denn die Überversorgung schadet nicht nur den Pflanzen, sondern auch der Umwelt (Boden, Trinkwasser) und führt zur Verschwendung von begrenzten Nährstoffressourcen.

6-Punktereglung zur Vermeidung von Düngungsfehlern:

  1. Bodenuntersuchung (Bodenvorräte erkennen und Düngung danach ausrichten, angepasste Düngeempfehlung für unterschiedliche Kulturen).
  2. Kenntnis über den Nährstoffgehalt der eingesetzten Düngemittel verschaffen (siehe Deklaration der Dünger, Fachinformationen, Fachleute oder die Umweltberaterin der Stadt Gütersloh, Beate Gahlmann fragen).
  3. Unterschiedlich Stark-, Mittel- Schwachzehrer düngen! (Vorsicht auch Starkzehrer brauchen keine Unmengen!)
  4. Mengen genau abwiegen und verteilen.
  5. Größere Düngemengen in kleine Teilgaben splittern.
  6. System immergrün (durch Gründüngung Nährstoffe gegen Auswaschung schützen)

Nur wer die Nährstoffversorgung seines eigenen Gartenbodens kennt, kann zielgerichtet die richtige Auswahl an notwendigem, geeignetem Düngemittel treffen und die Richtige Menge an Dünger festlegen.

Drei goldene Düngungsgrundsätze:

  1. Je höher der Bodenvorrat an Nährstoffen, um so weniger zusätzlich düngen!
  2. Je mehr Kompost, Mist o.ä. eingesetzt wird, um so weniger bis gar nicht zusätzlich düngen!
  3. Je hochprozentiger der Dünger, desto geringer die Düngemenge!

Düngen - so wenig wie möglich, soviel wie nötig!